Die Krise um E-Zigaretten in den USA weitet sich aus: Die Zahl der Toten ist auf mehr als 40 gestiegen. Ärzte müssen teils zu drastischen Maßnahmen greifen, um Patienten zu retten. Zumindest eine mögliche Ursache gilt nun als wahrscheinlich: Vitamin-E-Acetat. Allerdings betonen die Centers for Disease Control and Prevention (CDC), dass es mehr als eine Ursache geben könnte. Und das deutsche BfR verweist auf den missbräuchlichen Einsatz von Vitamin-E-Acetat in den USA, um THC-Öle zu strecken.
Steigende Fallzahlen und immer noch keine vollständig geklärte Ursache: Die Zahl der Toten nach dem Gebrauch von E-Zigaretten in den USA liegt nun laut Centers for Disease Control and Prevention bei 42. Die Opfer stammen aus 24 US-Bundesstaaten. Die Zahl der Erkrankten ist auf 2.172 bestätigte Fälle gestiegen. Vor einer Woche hatten die CDC noch 39 Tote und 2.051 Kranke gemeldet, berichtet die Nachrichtenagentur dpa am heutigen Freitag. In Deutschland und auch europaweit ist bislang kein ähnlicher Anstieg von Lungenschädigungen bekannt. Umso mehr stellt sich die Frage nach der Ursache. Die Suche danach wird in den USA intensiv medial begleitet.
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So berichtete die New York Times am 12. November über einen besonders drastischen Fall: Ein erkrankter 17-Jähriger war in Michigan Ärzten zufolge im vergangenen Monat nur mithilfe der Transplantation zweier Lungenflügel vor dem „sicheren Tod“ gerettet worden, fasst die dpa den Artikel zusammen.
Man weiß nicht, wie Vitamin-E-Acetat der Lunge schadet
Die CDC betonen zwar deutlich, was sie noch nicht wissen – nämlich, ob vielleicht viele verschiedene Ursachen zu den Lungenschäden beitragen. Aber sie betonen auch eine deutliche Assoziation mit Vitamin-E-Acetat: „Es handelt sich um das erste Mal, dass wir eine mögliche besorgniserregende Chemikalie in Proben von Patienten mit diesen Lungenkrankheiten entdeckt haben“, zitiert die dpa die Behörde. Es müsse aber noch weiter geforscht werden.
Auch die DAZ 38/2019 hatte sich bereits auf eine Spurensuche im Zusammenhang mit den „gefährlichen Mixturen“ begeben. Dort berichtete DAZ-Autor Ralf Schlenger, dass sich auch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA insbesondere mit solchen Produkten auseinandersetzte, in denen signifikante Mengen von Vitamin-E-Acetat gefunden wurden: „Racemisches Vitamin-E-Acetat (α-Tocopherylacetat) ist eine ölige, geruchlose, wasserunlösliche Flüssigkeit. Ein Schadmechanismus der Vitaminvorstufe ist bei Inhalation nicht bekannt, aber denkbar“, las man dort.
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Gefährliche Mixturen
Hinzu komme, dass für ölige Stoffe die Verdampfer konventioneller E-Zigaretten nicht gedacht sind. Denn: „Gibt man Öle oder Harze in den Verdampfer, sind die Reaktionen nicht absehbar.“ Kommerziell hergestellte Liquids sollen zumindest im EU-Raum auf wassermischbarem Glycerin und/oder Propylenglykol basieren. In Deutschland darf Vitamin-E-Acetat – wie auch andere Vitamine und THC – den Liquids von E-Zigaretten nicht zugefügt werden, schreibt die dpa.
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