Drosten und Lauterbach erhalten Drohpakete
18.15 Uhr: Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach und der Berliner Virologe Christian Drosten haben Drohpakete erhalten. Das teilten der Politiker und der Wissenschaftler jeweils auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Auf einem Zettel, der den Paketen beilag, stand: "Trink das – dann wirst du immun." Neben dem Zettel liegt ein kleines Fläschchen.
Lauterbach schrieb zu einem Bild des Pakets, das er teilte: "Morddrohungen bis zu Beleidigungen aller Art, einige von uns müssen viel hinnehmen. Daher sollte jeder mit Restbestand von Charakter die Hetze im Netz gegen Virologen, Epidemiologen oder Politiker einstellen. Es animiert Leute, die unberechenbar sind. Denkt an unsere Familien." Drosten schrieb daraufhin: "Das selbe Paket habe ich heute auch bekommen." dpa/Lauterbach/Twitter/Montage: FOCUS Online
Drosten von der Berliner Charité befindet sich gerade in einem Scharmützel mit der "Bild"-Zeitung, die seine Kinder-Studie vom 29. April als "grob falsch" kritisiert. Die zitierten Wissenschaftler distanzierten sich anschließend von der Art der Berichterstattung.
In dieser Studien-Auswertung veröffentlichte das Drosten-Team Daten zur Virusmenge nach Alter. Die Wissenschaftler hatten in Proben von 3712 Infizierten die Menge an Sars-CoV-2-Viren bestimmt. Das Ergebnis: Im Wesentlichen gebe es keine nachweisbaren Unterschiede in der Viruslast der verschiedenen Altersgruppen. Bei der Beurteilung der Ansteckungsgefahr für Kinder müssten die gleichen Annahmen wie für Erwachsene zugrunde gelegt werden, so die Forscher.
Allerdings wies Drosten im Podcast vom 30. April bereits auf mögliche Schwächen der Studie hin: "Das ist sicherlich nicht die normale Art von Studie, die man machen würde, um die Frage nach der Übertragung von und durch Kinder zu beantworten." Sie könne nur indirekte Hinweise geben. Untersuchungen zu Übertragungen von und durch Kinder direkt etwa in Schulen oder Kitas seien zu der Zeit wegen der Schließungen gar nicht möglich gewesen. Auch hätte die Zahl einbezogener Kinder noch größer sein können, so der Virologe.
Mehrere andere Wissenschaftler haben inzwischen Anmerkungen zu der Studie veröffentlicht. Der Epidemiologe Leonhard Held von der Uni Zürich weist in einem Aufsatz unter anderem ebenfalls auf die relativ kleine Zahl von untersuchten Kindern und Jugendlichen hin.
Lokal in Lüneburg verstößt gegen Corona-Auflagen – Polizei schließt Bar mit 100 Gästen
17.59 Uhr: In einem Tapas-Bar in Lüneburg ist offenbar massiv gegen die Corona-Auflagen verstoßen worden. Das berichtet die Lüneburger „Landeszeitung“ am Dienstag. Dem Wirt von „Pacos Bar“ droht nach schweren Verstößen gegen die niedersächsische Landesverordnung ein Bußgeld. Die rund 100 Gäste hätten Mindestabstände nicht eingehalten, es gab keine Besucherliste und die Bar hätte zudem auch gar nicht öffnen dürfen. Ein fünfstelliges Bußgeld droht dem Betreiber nun. „Es könnte sich nach den bisherigen Erkenntnissen um einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Auflagen handeln“, sagte eine Sprecherin des Landkreises dazu. Der Vorfall soll sich am Samstag ereignet haben, Nachbarn hatten die Polizei alarmiert. Das Lokal wurde vorläufig geschlossen.
"Wir haben extra jeden zweiten Tisch gesperrt, um die Abstände wahren zu können", sagte der Geschäftsführer der Bar der "Landeszeitung" zu den Vorwürfen. Es habe aber in dem engen Lokal ein Kommen und Gehen auch von Gästen gegeben, die sich draußen aufhielten. "Wir haben immer wieder versucht, sie zu disziplinieren, aber das war nicht einfach", wurde der Mann zitiert.
Doch nicht Corona-frei: Erste Neuinfektion in Mecklenburg-Vorpommern seit mehreren Tagen
16.47 Uhr: Das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock hat erstmals nach fünf Tagen wieder eine weitere nachgewiesene Corona-Neuinfektion in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. Damit habe sich die Zahl der landesweit registrierten Infektionsfälle auf 759 (Stand Dienstag, 15.00 Uhr) erhöht, teilte das Lagus am Dienstag mit. 708 von ihnen gelten – ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer – als genesen. Der weitere Corona-Fall sei im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte festgestellt worden. imago images/Petra Schneider Schriftzug-Corona im Ostseesand in Ahrenshoop.
Bereits am 18. Mai gab es einen einzelnen Tag ohne registrierte Neuinfektion. Die Zahl der im Nordosten bislang im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Menschen blieb bei 20. Mecklenburg-Vorpommern hat bundesweit mit Abstand die geringste Rate an Corona-Infektionen.
Covid-19-News: Südtirol bietet Touristen Gratis-Coronatest
16.24 Uhr: Beim Werben um Urlauber will Südtirol Touristen künftig Gratis-Tests auf das Coronavirus anbieten. Das Angebot sei nicht verpflichtend, sondern "ein Service", sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher dem Radiosender "Rai 1" am Dienstag. Dabei ginge es sowohl um Antikörper-Bluttests als auch um PCR-Tests. Erwogen wird, die Tests in Hotelangebote zu integrieren.
Südtirol wirbt derzeit verstärkt um Urlauber, vor allem aus Deutschland. Kompatscher betonte, dass die Durchreise für Deutsche durch Österreich möglich sei. Am 3. Juni will Italien die Grenzen für EU-Bürger öffnen. Bundesländer wie Bayern hätten auch die Quarantäneregel bei der Rückkehr beendet. Ab dem 15. Juni erwartet er dann insgesamt keinerlei Beschränkungen für deutsche Urlauber mehr. Südtirol hat in der Corona-Epidemie insgesamt rund 2600 Infektionen und 290 Tote gemeldet.
Nach Ausbruch im Flüchtlingsheim: Regensburg reißt die Corona-Obergrenze der Bundesregierung
14.54 Uhr: Mit Regensburg in Bayern hat eine Gemeinde am Dienstag die von der Bundesregierung ausgerufene Obergrenze von Corona-Neuinfektionen von 50 pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen gerissen. Die 152.000 Einwohner starke kreisfreie Stadt in der Oberpfalz hat derzeit einen Wert von 76,7. imago images/Manfred Segerer Die historische Altstadt von Regensburg.
Diese Erhöhung hängt mit einem Covid-19-Ausbruch in einem Flüchtlingsheim zusammen, bei dem in einem Ankerzentrum in Regensburg 56 Menschen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurden. Die Betroffenen wurden isoliert.
Grundschüler in Sachsen-Anhalt sollen wieder täglich in die Schule
14.41 Uhr: In Sachsen-Anhalt sollen alle Grundschüler spätestens ab 15. Juni wieder täglich in den Schulen unterrichtet werden. Geplant ist ein eingeschränkter Regelbetrieb, wie Bildungsminister Marco Tullner (CDU) am Dienstag sagte. Ältere Jahrgänge sollen wie geplant in kleinen Gruppen abwechselnd zuhause und in der Schule lernen.
TOP-NEWS: Kretschmann: Corona-Politik wird alleinige Ländersache
13.14 Uhr: Das weitere Vorgehen in der Corona-Politik soll nach Angaben des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann künftig allein von den Ländern bestimmt werden. "Die Verantwortung liegt jetzt bei den Ministerpräsidenten und Landkreise", sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Es seien "keine weiteren Konferenzen geplant, weder von der Bundeskanzlerin noch vom Kollegen Söder", fügte er mit Blick auf Kanzlerin Angela Merkel und Bayerns Regierungschef Markus Söder hinzu. dpa/Marijan Murat/dpabild Winfried Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Seit dem Beginn der Corona-Krise hatten sich Merkel und die Länderregierungschefs in mehreren Schaltkonferenzen abgestimmt. Allerdings gingen einzelne Länder immer wieder Sonderwege und verschärften oder lockerten Maßnahmen entsprechend örtlicher Gegebenheiten oder politischer Vorstellungen. Zuletzt sorgte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) mit dem Vorhaben für Aufsehen, ganz auf Auflagen zu verzichten und diese allenfalls regional anzuwenden, wenn das Infektionsgeschehen es erfordere.
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