Dritte Version der FORTA-Liste ist online

Die FORTA-Liste ist neben beispielsweise den Beers-Kriterienoder der Priscus-Liste eines der bekanntesten Hilfsmittel bei derPharmakotherapie von Älteren. Nun liegtdie Liste, die am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie undToxikologie der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelbergentwickelt wurde, in der dritten Version vor.

Arzneimitteltherapie im Alter ist eine Herausforderung:Patienten sind oft multimorbide und nehmen folglich viele Arzneimittel. DiesePolymedikation sowie physiologische Veränderungen führen häufig zu unerwünschtenArzneimittelereignissen, die bei dieser Patientenklientel besonders oft zuKrankenhauseinweisungen führen. Studien zufolge sind etwa 5 Prozent der KrankenhauseinweisungenFolge von unerwünschten Arzneimittelereignissen. Bei älteren Patienten ist dies wohlnoch häufiger der Fall.

Um für Ältere eine potenziell inadäquate Medikation (PIM) zu identifizierenund unerwünschte Ereignisse somit zu verhindern, gibt es mehrere Hilfsmittel.Eines davon ist die FORTA-Liste. Sie ist nun in der dritten Version online. FORTA(Fit-fOR-The-Aged) teilt die Alterstauglichkeit von Arzneimitteln in vier Kategorien ein:

A: unverzichtbar,
B: vorteilhaft,
C: fragwürdig,
D: vermeiden.

In der FORTA2018-Liste sind 296 Arzneimittel(-gruppen) für 30, im hohen Alterwichtige, Diagnosen bewertet. Die Listesteht kostenfrei online zur Verfügung, außerdem gibt es eine App.

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Positive und negative Empfehlungen

Die Grundidee ist die kritische Suche nach vorhandenerEvidenz als Begründung für eine medikamentöse Behandlung. Die Gruppeneinteilungder Arzneistoffe hinsichtlich ihrer Alterstauglichkeit erfolgt anhand derverfügbaren Evidenz und von Expertenmeinungen bei fehlender Evidenz. DieFORTA-Liste, die es seit 2008 gibt und die im Bereich der KlinischenPharmakologie an der Universität Heidelberg in Mannheim weiterentwickelt wird,ist die derzeit einzigeArzneimittelliste, die sowohl positive (Chancen) als auch negative Empfehlungen(Risiken) für die Behandlung älterer Patienten enthält. Die ebenfallsverbreitete Priscus-Liste beispielsweise ist eine Negativliste. Die FORTA-Liste hattein klinischen Studien geholfen Nebenwirkungen zu vermeiden und das Befinden derPatienten zu bessern.

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