Die Covid-19-Pandemie hält die Welt weiter in Atem. Mehr als 8,2 Millionen Menschen haben sich bisher weltweit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 187.335 davon in Deutschland – wo es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen kommt. Alle News zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt lesen Sie im News-Ticker von FOCUS Online.
Covid-19-News aus Deutschland und der Welt – die Topmeldungen: In Italien steigen die Fallzahlen wieder (06.47 Uhr) +++ Gesundheitsämter völlig überlastet: „Die Leute kommen mit der App nicht klar“ (21.32 Uhr) +++ 501 neue Covid-19-Fälle in Deutschland, aber R-Wert sinkt – Berliner Corona-Ampel springt auf rot (20.22 Uhr) +++ Corona-Ausbruch: Tönnies stoppt Schlachtbetrieb, Schulen und Kitas dicht (15.24 Uhr) +++
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- Corona-App zum Download bereit: Das müssen Sie über das Covid-19-Tracing wissen
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TOP-NEWS: In Italien steigen die Fallzahlen wieder
06.31 Uhr: In Italien steigen die Fallzahlen wieder schneller: Am Mittwoch meldete das Land 43 Tote – am Vortag waren es 34. Die Zahl der Neu-Infizierten lag bei 329, am Tag zuvor waren es noch 210. Am stärksten von der Pandemie betroffen ist nach wie vor die Lombardei im Norden des Landes. Insgesamt meldete Italien 237.828 Infektionen mit dem Coronavirus, 34.448 Menschen starben.
Der Ausbruch war Ende Februar in zwei Provinzen in Norditalien bekannt geworden. Experten gehen davon aus, dass das Virus schon Wochen vorher in Italien zirkulierte. Zeitweise starben pro Tag bis zu 800 Menschen mit der Lungenkrankheit Covid-19. Italien hatte Anfang März eine der längsten und härtesten Ausgangsbeschränkungen in Europa verhängt. Mittlerweile sind viele Maßnahmen aber wieder aufgehoben worden.
WHO stellt klinische Studien mit Hydroxychloroquin ein
04.35 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die klinischen Studien zur Wirksamkeit des Medikaments Hydroxychloroquin im Kampf gegen das Coronavirus endgültig eingestellt. Erkenntnisse aus eigenen Studienreihen und anderen Veröffentlichungen hätten gezeigt, dass das Medikament die Sterblichkeitsrate von Covid-19-Patienten nicht senke, sagte die WHO-Expertin Ana Maria Henao-Restrepo am Mittwoch bei einer virtuellen Pressekonferenz in Genf.
Die WHO hatte Tests mit Hydroxychloroquin ebenso wie mit anderen Medikamenten in einer Studie mit dem Namen "Solidarity" (Solidarität) begonnen. Nachdem eine umstrittene Studie zu dem Schluss gekommen war, dass Hydroxychloroquin Patienten mit Covid-19 zusätzlich gefährden könnte, waren die klinischen Tests mit dem Malariamittel vorübergehend ausgesetzt worden. Später wurden sie jedoch wieder aufgenommen. dpa/David J. Phillip/AP/dpa Die US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde hat die Ausnahmegenehmigung für Hydroxychloroquin zur Covid-19-Behandlung widerrufen.
Das Malariamittel ist in der Behandlung von Covid-19-Patienten seit längerem umstritten. Vor kurzem hatte auch die US-Arzneimittelbehörde FDA eine Sondergenehmigung für Hydroxychloroquin und Chloroquin zum Einsatz gegen das Coronavirus zurückgezogen. Es könne nicht mehr davon ausgegangen werden, dass die Medikamente bei der Behandlung der von dem Virus verursachten Lungenkrankheit Covid-19 wirksam seien, teilte die Behörde mit.
TOP-NEWS: Gesundheitsämter völlig überlastet: „Die Leute kommen mit der App nicht klar“
21.32 Uhr: Nach Einführung der Corona-Warn-App haben die Gesundheitsämter mit einer Flut von Anfragen zu kämpfen. Noch am Tag der Einführung hätten allein bei der Hotline des Berliner Gesundheitsamtes 434 Menschen angerufen, die Probleme mit der App hatten, sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, am Mittwoch zu n-tv und RTL. Foto: jhö Die Corona-Warn-App für Deutschland liegt jetzt zum Download bereit.
Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) haben bis Mittwoch weit über sechs Millionen Nutzer die App heruntergeladen. „Es sprengt alle Dimensionen, die wir je hatten“, sagte Teichert zum Andrang auf die Gesundheitsämter. „Die Leute kommen mit der App nicht klar und sie kommen auch nicht klar mit der Telefonnummer, die da angegeben ist", sagte Teichert. Die Hotline-Nummer der App sei sehr kompliziert und das führe zu sehr vielen Nachfragen. „Die Menschen rufen dann eben bei der Corona-Hotline an und bei den Gesundheitsämtern“, so Teichert.
Außerdem kritisierte Teichert Barrieren der App, die es nicht allen Menschen ermögliche, sie in Gebrauch zu nehmen. Viele Menschen, vor allem Ältere, die digitale Systeme sonst nicht nutzten, würden Schwierigkeiten haben, mit der App umzugehen.
Trotz ihrer Kritik schätzt Teichert die App als einen guten und ergänzenden Weg ein, die Pandemie zu bekämpfen. Aber man müsse für mehr Personal sorgen, wenn die App zu Mehrbelastung der Gesundheitsämter führe. „Ansonsten habe ich das Problem, dass ich mit einer technischen Lösung neue Arbeit schaffe, die nicht bewältigt werden kann“, sagte Teichert, die sich die App selber heruntergeladen hat und dazu auch jedem raten würde.
Es wurden bis Mittwochvormittag rund 6,5 Millionen Downloads registriert, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. „Das sind weit über sechs Millionen Gründe, warum das Corona-Virus künftig weniger Chancen hat“, erklärte Ressortchef Jens Spahn (CDU). Jeder einzelne, der die App nutze, mache einen Unterschied, betonte Spahn. „Dieser starke Start sollte noch mehr Bürger motivieren, mitzumachen. Denn Corona eindämmen, das ist ein Teamspiel.“
TOP-NEWS: 501 neue Covid-19-Fälle in Deutschland, aber R-Wert sinkt – Berliner Corona-Ampel springt auf rot
20.22 Uhr: Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle ist in Deutschland am Mittwoch auf 187.335 gestiegen – das sind 501 Infizierte mehr als am Vortag. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Gesundheitsämter der Bundesländer täglich veröffentlichen. Insgesamt sind 8.821 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben – 32 neue Fälle kamen in den vergangenen 24 Stunden hinzu. Alle Bundesländer hatten Neuinfektionen zu melden. In Nordrhein-Westfalen sind übrigens die 657 Fälle in der Fleischfabrik Tönnies noch nicht in die Datenbank eingespeist. Deshalb kommt NRW am Mittwoch "nur" auf 160 Neuinfektionen. dpa/Christoph Soeder/dpabild Ein Mann mit Mund-Nasen-Schutz läuft am Bahnsteig.
Der Reproduktionswert (R), der bei niedrigen Infektionszahlen stark schwankt, ist laut des Robert-Koch-Instituts wieder auf unter 1 gesunken und liegt nun bei 0,86. Die Zahl der Genesenen erhöhte sich auf 173.600 . Aktiv infiziert sind inzwischen nur noch gut 4.900 Menschen.
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Indes ist eine von drei Corona-Ampeln in Berlin von gelb auf rot gesprungen, wie die Senatsgesundheitsverwaltung am Mittwoch mitteilte. Der R-Wert, der die Dynamik des Infektionsgeschehens beschreibt, lag demnach bei 1,23. Das war zwar niedriger als der Wert 1,49 am Dienstag – die Ampel wechselt aber auf rot, wenn die Reproduktionszahl das dritte Mal in Folge bei 1,2 oder höher liegt. Der 7-Tages-R-Wert liegt den Angaben zufolge bei 1,06, am Vortag war es noch 1,24.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 35.223 (1.816 Todesfälle)
- Bayern: 47.704 (2.547 Todesfälle)
- Berlin: 7.474 (210 Todesfälle)
- Brandenburg: 3.355 (170 Todesfälle)
- Bremen: 1.622 (49 Todesfälle)
- Hamburg: 5.150 (228 Todesfälle)
- Hessen: 10.386 (496 Todesfälle)
- Mecklenburg-Vorpommern: 790 (20 Todesfälle)
- Niedersachsen: 12.977 (619 Todesfälle)
- Nordrhein-Westfalen: 39.572 (1.655 Todesfälle)
- Rheinland-Pfalz: 6.858 (233 Todesfälle)
- Saarland: 2.758 (171 Todesfälle)
- Sachsen: 5.348 (220 Todesfälle)
- Sachsen-Anhalt: 1.803 (57 Todesfälle)
- Schleswig-Holstein: 3.122 (152 Todesfälle)
- Thüringen: 3.193 (178 Todesfälle)
Gesamt (Stand 17.06., 20.12 Uhr): 187.335 (8.821 Todesfälle)
Vortag (Stand 16.06., 20.25 Uhr): 186.834 (8.789 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 173.600.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,86 (Stand 17.06.)
Schulen sollen nach Sommerferien wieder komplett öffnen können
17.52 Uhr: Die Schulen sollen spätestens nach den Sommerferien in allen Ländern in den Regelbetrieb zurückkehren. Dies gelte, falls sich die Infektionslage in der Corona-Krise weiterhin gleichbleibend gut entwickle. Das beschlossen Bund und Länder bei einem Treffen am Mittwoch in Berlin, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.
Die Bundesländer wollen zudem Großveranstaltungen grundsätzlich bis mindestens Ende Oktober verbieten. Dies gelte für solche Veranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregeln nicht möglich sei.
Kritik an fehlenden Covid-19-Tests – Schüler in Schmalkalden infiziert
17.46 Uhr: Wegen fehlender Corona-Testverfahren für Schulen ist aus der SPD-Landtagsfraktion Kritik an Helmut Holters (Linke) Bildungsministerium laut geworden. "Man kann nicht in Kitas und Grundschulen zum Regelbetrieb zurückkehren und sich dann erst Gedanken darüber machen, wie die versprochenen Corona-Tests für Erzieherinnen und Lehrerschaft organisiert werden können", bemängelte der bildungspolitische Sprecher Thomas Hartung am Mittwoch. Die Wiedereröffnung im Kita- und Schulbereich hätte mit regelmäßigen Tests des Personals einhergehen müssen. Zuvor hatten am Mittwoch Zeitungen der Funke-Mediengruppe über das Thema berichtet.
Nach dem Ende der Notbetreuung sollen seit Montag alle Kinder in Thüringens Kindergärten und Grundschulen wieder täglich betreut und unterrichtet werden, zunächst aber noch mit zeitlichen Einschränkungen.
Derweil halten Coronafälle an Schulen Gesundheitsämter auf Trab. Nach der Infektion eines Grundschülers hat die Weidenschule in Schmalkalden für diese Woche ihren Betrieb eingestellt. Damit falle der Unterricht für mehr als 70 Kinder und elf Lehrer aus, teilte das Landratsamt des Kreises Schmalkalden-Meiningen mit. Nach Angaben der Behörde wurde für den Schüler und seine direkten Kontaktpersonen eine 14-tägige Quarantäne verhängt. Das betreffe 18 weitere Kinder, drei Lehrer und vier Familienangehörige. Sie werden auf eine Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 getestet. Vom Ausgang der Tests hänge ab, ob der Unterricht in der kommenden Woche fortgesetzt werden könne, hieß es.
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