Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg könnte es dazu kommen,dass es in Bremen einen anderen Wahlsieger gibt als die SPD. Ersten Prognosenzufolge liegen die Sozialdemokraten in der Hansestadt derzeit bei 24,5 Prozent,die CDU bei 25,5 Prozent. Aufgrund der Besonderheiten des Bremer Wahlsystemssind im Laufe des Abends aber noch Veränderungen an diesen Ergebnissen möglich.
Für die SPD könnte es im kleinsten Bundesland Deutschlandsam heutigen Sonntag eine empfindliche Wahlschlappe geben: In Bremen stelltendie Sozialdemokraten immer den Bürgermeister und waren immer die stärkste Kraftin der Bürgerschaft. In den ersten Prognosen liegt die SPD mit BürgermeisterCarsten Sieling derzeit bei 24,5 Prozent, das entspricht einem Verlust von rund8 Prozentpunkten. Die CDU von Spitzenkandidat Carsten Meyer-Heyder liegt beirund 25,5 Prozent, das würde ein Plus von rund 3 Prozent bedeuten.
Wie bei der Europawahl können sich auch in Bremen die Grünenüber Zugewinne freuen: Sie liegen derzeit bei etwa 18 Prozent, das entsprächeeinem Plus von rund 3 Prozentpunkten. Drittstärkste Kraft in Bremen bleiben dieLinken mit etwa 12 Prozent, die AfD liegt in der ersten Prognose bei 7 Prozent,die FDP bei 6 Prozent.
Komplexes Wahlsystem
Das Bremer Wahlsystem ist sehr komplex. Es gilt zwar auchdort die 5-Prozent-Hürde. Die Wahlberechtigten haben aber fünf Stimmen, der Wahlzettelumfasst insgesamt 24 Seiten. Hinzu kommt, dass es reicht, wenn eine Partei die5-Prozent-Hürde entweder in Bremen oder in Bremerhaven knackt – die Stimmenmüssen also für beide Städte einzeln ausgezählt und berechnet werden. Die ersten Hochrechnungen dürften am späten Sonntagabend kommen.
DAZ.online hatte die größten Parteien in Bremen nach ihrenapothekenpolitischen Positionen gefragt. Hier sehen Sie nochmals alle Antwortenim Überblick:
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