Von demSkandal um manipulierte Dieselmotoren bei VW ist auch der Hamburger ApothekerUwe Völkner betroffen. Er hat sich vor einigen Jahren einen Skoda Superb TDIgekauft, eine Marke des Volkswagenkonzerns. Auch sein Auto ist mit einersogenannten Schummelsoftware ausgestattet. DAZ.online hat mit ihm gesprochen: Völkner fühlt sich nichtbeschummelt, sondern betrogen – und hat vor Gericht einen ersten Sieg errungen.
Uwe Völkners Apotheke befindet sich dort, wo immer etwas los ist: Hamburg,Nobistor 27, tiefes St.Pauli, direkt an der Reeperbahn. Eine vielbefahrene Kreuzung, der MolotowMusikclub auf der anderen Seite, die Laufhäuser und die Große Freiheit 36 nurein paar Minuten entfernt. Er nennt das eine „turbulente Gegend“, in der dasLeben tobt. Immer ist irgendwo ein Alarm zu hören: Polizei, Feuerwehr,Krankenwagen. Auch die Klientel seiner Lincoln-Apotheke, die erseit etwa 30 Jahren führt, ist manchmal besonders: Mehr als zehn Substituententreten bei ihm täglich durch die Tür des blaugrauen Rundbaus. Es sind Leuteaus einem speziellen sozialen Milieu, manchmal etwas anstrengend.
Völkner, groß, schlank, 61, ist also einiges gewohnt. Doch wie ervon Volkswagen über denTisch gezogen worden ist, das geht ihm zu weit. 2013 hat er sich einen neuenSkoda Superb Kombi 1.6 L TDI, Version Elegance gekauft. 21.690Euro hater dafür bezahlt. Eigentlich wähnte sich der ökologisch angehauchte Pharmazeut,der bis dato ein erdgasbetriebenes Auto gefahren hatte, mit dem Skoda auf dersicheren Seite. Niedrige Verbrauchswerte, vergleichsweise geringer Kohlendioxidausstoß.Dass plötzlich auch Stickstoffdioxid eine Rolle dabei spielen sollte, ob er mitseinem Fahrzeug künftig noch unbesorgt und frei umherfahren kann, hatte ihmniemand gesagt. Bis er aus den Medien erfuhr, dass auch in seinem Fahrzeug ein Computerprogrammeingebaut ist, welches bewirkt, dass bei Tests niedrigere Abgaswerte angezeigtwerden als das Auto im Alltagsverkehr tatsächlich ausstößt.
Laut Skoda sind weltweit rund 1,2 Millionen Fahrzeuge von der „Abgaswerte-Thematik“betroffen, wie das Unternehmen die Manipulationen nennt. „Es geht um SkodaModelle mit Dieselmotoren des Typs EA 189 (Drei- und Vierzylinder-Dieselmotorenmit den Hubräumen 1,2 l, 1,6 l und 2,0 l)“. Völkners Modell fällt darunter.
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