Der Referentenentwurf für ein PTA-Reformgesetz liegt vor.Adexa und BVpta sind von den Vorschlägen enttäuscht. Sie stören sich vor allemdaran, dass das BMG offenbar keine Notwendigkeit sieht, die Ausbildung zuverlängern, wie sie in erstenStellungnahmen erklären. Sowohl Adexa als auch BVpta setzen sich seit Jahrenfür eine längere Ausbildung ein, beißen damit aber bei der ABDA und den PTA-Schulenauf Granit.
Die Vorschläge vonBundesgesundheitsminister Jens Spahn zur PTA-Reform sind seit dem gestrigen Mittwochnachmittag im Umlauf. Diewesentlichen Änderungen, die der Entwurf vorsieht, sind zunächst einmal dieSchaffung eines richtigen Berufsbildes. In zehn Punkten werden Tätigkeitenaufgeführt, die die PTA-Tätigkeit insbesondere umfasst. Dazu zählt unteranderem ausdrücklich auch die Mitwirkung am Medikationsmanagement. Außerdem werdenVoraussetzungen bestimmt, unter denen Apothekenleiter auf dieBeaufsichtigung der PTA ganz oder teilweise verzichten können – so lange dieordnungsgemäße Arzneimittelversorgungder Bevölkerung gewahrt bleibt. Weiterhin sieht dasReformgesetz umfangreiche Neuregelungen in der Ausbildungs- undPrüfungsverordnung vor: Die Ausbildungsinhalte werden aktualisiert und neustrukturiert. All dies soll den aktuellen beruflichen Anforderungen besserRechnung tragen. Das Thema Ausbildungsverlängerung, ein lang gehegter Wunsch vonAdexa und BVpta, der auch in Gesprächen mit dem Minister zum Ausdruck gebracht wurde, wird im Gesetzentwurf zwar angesprochen – aber abgelehnt.
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Adexa: Das ist wirklichnicht der erwartete große Wurf!
Glücklich ist man bei der Adexa daher mit den Vorschlägennicht. Vorstand Andreas May erklärt in einer ersten Stellungnahme: „Von demReferentenentwurf sind wir nach der ersten Lektüre enttäuscht. Das ist wirklichnicht der erwartete große Wurf! Das Ministerium will die Notwendigkeit einerVerlängerung der Ausbildung nicht erkannt haben. Damit hat man sich sowohl ambestehenden als auch am künftigen Bedarf vorbei entschieden. Dieser reineVerschiebebahnhof bei den fachlichen Inhalten ist nicht das, was die PTAwollen! Aus unseren Umfragen wissen wir, dass die große Mehrheit sich für einelängere Ausbildungszeit ausspricht. Liest man sich die anspruchsvollenKenntnisse und Handlungskompetenzen durch, die die Ausbildung nach dem Entwurfvermitteln soll, dann muss doch jedem klar sein: Die bisherigen zweieinhalb Jahresind zu knapp, um dieses Wissen in ausreichender Tiefe zu vermitteln. Die Adexa-BerufsgruppePTA, unser Justiziariat und das Adexa-Referat Schulen und Unis werden denGesetzentwurf jetzt gründlich prüfen.”
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