Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut stark gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 258,6 an. Am Vortag hatte sie bei 239,9 gelegen, vor einer Woche bei 205,5. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Die Zahl der Neuansteckungen hat sich seit Montag verdreifacht.
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Wie das RKI nun unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 58.912 Neuinfektionen verzeichnet. Am Montag hatte der Wert noch bei 18.518 gelegen, am Dienstag waren es bereits 30.561. Damit ist die Zahl nicht mehr weit vom bisherigen Tageshöchstwert entfernt. Der bisherige Rekord waren 65.371 Neuinfektionen am 18. November.
Ferner wurden am Mittwoch 346 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Das Institut wies allerdings erneut darauf hin, dass die Daten derzeit nicht zuverlässig seien. Wegen der Feiertage hätten sich weniger Menschen testen lassen und nicht alle Gesundheitsämter Daten weitergeleitet. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte kürzlich gesagt, dass die realistische Inzidenz wohl zwei- bis dreimal höher liegt als derzeit vom RKI erfasst.
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Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter laut den jüngsten Angaben des Instituts insgesamt 7.297.320 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland stieg auf 112.925. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 6.581.800.
Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Dienstag lag die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit bei 3,12.
Lauterbach für Verschärfung der Regeln
Unterdessen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigt, dass er bei der nächsten Bund-Länder-Konferenz am Freitag neben verkürzten Quarantäne-Zeiten auch eine weitere Verschärfung der Kontaktbeschränkungen wegen der drohenden starken Ausbreitung des Coronavirus durchsetzen will. "Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen", sagte Lauterbach den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Ich werde dazu Vorschläge machen", betonte er, ohne Details nennen zu wollen.
Insbesondere für Ungeimpfte seien die Beschränkungen wichtig. "Ich möchte es den Ungeimpften ersparen, dass sie auf die Intensivstation kommen", sagte der SPD-Politiker. Diese sollten sich deshalb auch "schnell" mindestens einmal impfen lassen.
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