Überraschende Studienergebnisse: Nüsse haben weniger Kalorien als angenommen

Egal, ob als Snack zwischendurch, als Topping für die Lieblings-Bowl oder im Müsli zum Frühstück – Nüsse gehen einfach immer.

Trotz ihrem Image als Kalorienbombe gelten sie mittlerweile als sehr gesund und erfreuen sich an immer größerer Beliebtheit.

Wer bisher Nüsse und Co. aufgrund ihres Kaloriengehalts eher sparsam genießen musste, dürfte jetzt Anlass zum Feiern haben: Denn eine neue amerikanische Studie enthüllt, dass die Frucht mit der harten Schale gar nicht so viele Kalorien hat, wie bisher angenommen.

Die Studie wurde im Fachmagazin American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht.

So wird der Kaloriengehalt von Lebensmitteln bestimmt

Der Energiegehalt von Lebensmitteln wird in erster Linie durch die Atwater-Faktoren bestimmt, die für bestimmte Lebensmittelgruppen möglicherweise nicht zutreffend sind – dazu zählen auch Nüsse.

Diese Messmethode wird seit mehr als 100 Jahren verwendet, um Kalorien mit dem sogenannten Bombenkalorimeter zu messen – hierbei werden Lebensmittel in einem hitzedurchlässigen Container, der mit Wasser umgeben ist, verbrannt.

Gemessen wird, um wie viel Grad sich das Wasser erhitzt hat. Daraus lässt sich anschließend der Brennwert, also der Energiegehalt, ableiten.

Problematisch ist die Atwater-Methode in der Hinsicht, dass beim Kaloriengehalt nicht berücksichtigt wird, in welchen Lebensmitteln die Nährstoffe stecken oder wie sich die einzelnen Nährstoffe im Verdauungssystem des Menschen verhalten.

Der Kaloriengehalt in Nüssen wurde genauer untersucht

Janet A. Novotny ist Ernährungswissenschaftlerin am US-Landwirtschaftsministerium und hat sich in den vergangenen Jahren mit dem Kaloriengehalt verschiedener Nüsse beschäftigt.

Für die Untersuchungen ernährten sich neun erwachsene Probanden knapp drei Wochen von einer mit Mandeln angereicherte Kost, während neun weitere Probanden sich ohne Mandeln ernährten. In der Crossover-Studie wurden dann beide Ernährungsweisen gegenüber gestellt. Bei dieser Form der Diät erhielten die Probanden eine von drei Mandeldosen – diese enthielten null, 42 oder 84 Gramm Mandeln pro Tag.

Anhand der Abbauprodukte in regelmäßigen Stuhl-, Blut- und Urinproben der Probanden wurde anschließend rekonstruiert, wie viel Energie der Körper tatsächlich aus den Mandeln ziehen konnte. Hierfür wurden die Proben auf Makronährstoff- und Energiegehalt analysiert.

Das Ergebnis überrascht

Das Ergebnis konnte tatsächlich für eine Überraschung sorgen, denn der Energiegehalt von Mandeln betrug 4,6 Kilokalorien pro Gramm – dies entspricht bei einer normalen Portion von 28 Gramm ca. 129 Kalorien.

Dies ist deutlich weniger als die Energiedichte von ca. sechs Kilokalorien pro Gramm, die durch die Atwater-Faktoren bestimmt wurde. Diese entspricht nämlich 168–170 Kalorien pro Portion.

Die Atwater-Faktoren führten so bei der Anwendung auf Mandeln zu einer Überschätzung ihres gemessenen Energiegehalts von ganzen 32 Prozent.

Vermutlich sind einige Nährstoffe, vor allem Fett, so in den Nusszellen eingeschlossen, dass sie in Magen und Darm gar nicht vom Körper aufgenommen, sondern schlichtweg ausgeschieden werden.

Nüsse werden häufig nicht sehr lange gekaut – so gelangen sie als Brocken ins Verdauungssystem und werden nicht komplett zersetzt, weswegen ihr Kaloriengehalt niedriger ist, als bisher angenommen.

Quelle

  • Novotny, J. A., Gebauer, S. K., & Baer, D. J. (2012). Discrepancy between the Atwater factor predicted and empirically measured energy values of almonds in human diets. The American journal of clinical nutrition, 96(2), 296–301. doi:10.3945/ajcn.112.035782

Antonia Hagedorn

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