Neue Studie: Ist Zucker doch nicht so schädlich wie gedacht?

Glucose, Fructose, Saccharose, … so viele unterschiedliche Zuckerarten es auch gibt, haben sie doch vor allem zwei Dinge gemeinsam: Sie schmecken süß und in den letzten Jahren sind sie alle in Verruf geraten.

Zu Unrecht meinen nun Wissenschaftler der University of Toronto.

Denn zumindest in Hinblick auf den Einfluss von Süßem auf den Blutdruck, ist Zucker nicht gleich Zucker.

Bluthochdruck durch zuckerhaltige Getränke

Die Daten von mehr als 900.000 Teilnehmern aus verschiedenen Studien wertete ein Team aus kanadischen Wissenschaftlern aus, um Rückschlüsse über die Wirkung von Zucker auf den Blutdruck zu ziehen.

Vor einigen Tagen veröffentlichte das Team um John Sievenpiper, Arzt und außerordentlicher Professor an der Fakultät für Ernährungswissenschaften der Medizinischen Fakultät der University of Toronto, dann ihre Ergebnisse im Journal der American Heart Association.

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Zuckerhaltige Getränke hatten demnach einen etwa 10-prozentigen Anstieg des Blutdrucks (auch Hypertonie genannt) zur Folge.

Obst, 100-prozentige Fruchtsäfte sowie Milch- und Vollkornprodukte dagegen, die ebenfalls Zucker enthalten, wiesen laut der Wissenschaftler sogar einige einer Hypertonie vorbeugenden Eigenschaften auf.

Auf Fruchzucker verzichten?

“Es kommt ganz auf die Nahrungsquelle an”, erklärt Sievenpiper und differenziert dabei zwischen ungesunden zuckerhaltigen Produkten und ebenfalls zuckerhaltigen, aber gesunden Lebensmitteln.

“Wir sehen immer mehr Patienten, die in die Klinik kommen, um zu fragen, ob sie ganz auf Zucker verzichten sollten und dabei manchmal sogar überlegen, auch Obst wegzulassen“, erzählt er und äußert dabei gleichzeitig sein Bedenken, dass darüber andere Nährstoffe verloren gehen können, die bei der Behandlung von Bluthochdruck als sinnvoll erachtet werden.

Insbesondere die DAH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension), einer in seinen Augen sehr zukunftsweisenden Diät zur Behandlung von Bluthochdruck, setzt unter anderem neben viel Gemüse, Milch- und Vollkornprodukten sowie Hülsenfrüchten, Nüssen und geringen Mengen an Fleisch auch auf Obst und Fruchtsäfte.

Gleichzeitig räumen die Forscher ein, dass die Aussagekraft der für die Untersuchung herangezogenen Studien als eher gering zu bewerten sei, da es bislang noch an aussagekräftigen Langzeitstudien mangele.

Endgültige Rückschlüsse können anhand dieser Untersuchung also leider noch nicht darüber getroffen werden, wie viel welcher Zucker letzten Endes für die Regulierung des Blutdrucks tatsächlich zu empfehlen ist.

Quelle

  • Journal of the American Heart Association: Important Food Sources of Fructose‐Containing Sugars and Incident Hypertension: A Systematic Review and Dose‐Response Meta‐Analysis of Prospective Cohort Studies, abgerufen am 17.12.2019: https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/JAHA.118.010977

Larissa Hellmund

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