Unsere Umwelt ist geprägt von mehr oder weniger lauten Geräuschen – vor allem auf innerstädtischen Straßen ist eine permanente Dauerbeschallung so gut wie nicht mehr zu vermeiden.
Ab und zu tut es da wirklich gut, sich eine Auszeit von der stressigen Geräuschkulisse zu nehmen,in vollkommener Ruhe zu entspannen und den Kopf freizubekommen.
Wären da nur nicht die ganzen Gedanken, die im Kopf herumwabern und das Abschalten erschweren.
Den Kopf mal auf Durchzug stellen
Doch glücklicherweise können auch diese ruhiggestellt werden – mit regelmäßigen Bewegungseinheiten.
Wie eine aktuelle Studie der Northwestern University ergab, sind Sportler nämlich eher in der Lage, die lautstarken Gedanken in ihrem Gehirn herunterzupegeln.
Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher, nachdem sie 988 College-Stunden – die Hälfte von ihnen Athleten – untersucht hatten.
Dazu wurden den Probanden über Kopfhöhrer verschiedene Geräusche abgespielt, während die Wissenschaftler die Gehirnaktivität der Teilnehmer über Elektroden überwachten.
Geräusche des Gehirns minimieren
Die Studie ergab, dass die Sportstudenten insgesamt eher in der Lage waren, die Geräusche ihres Gehirns zu dämpfen, um sich auf die Geräusche, die über die Kopfhörer zu hören waren, zu konzentrieren, und auf diese zu reagieren.
Die leitende Forscherin, Dr. Nina Kraus, erklärt die Studie mit einer Analogie zum Hören einer Stimme im Radio.
“Stellen Sie sich elektrische Hintergrundgeräusche im Gehirn wie statische Störungen im Radio vor”, beschrieb Kraus die Forschung in einer Pressemitteilung.
“Es gibt zwei Möglichkeiten, den Moderator im Radio besser zu hören: Die statische Aufladung zu minimieren oder die Stimme des Moderators zu verstärken. Wir haben festgestellt, dass das Gehirn von Sportlern die Hintergrundstörung minimiert.”
Nicht nur physische Vorteile
Die eindeutigen Ergebnisse der Studie überraschten die Forscher ein wenig.
“Niemand würde dagegen argumentieren, dass Sport zu einer besseren körperlichen Fitness führt. Aber man denkt bei körperlicher Betätigung nicht gleich an eine verbesserte Gehirntauglichkeit”, erklärt Kraus.
Tatsächlich würden die Sportler jedoch ein gesünderes Nervensystem aufweisen. “Und wer über ein solches verfügt, kann möglicherweise besser mit Verletzungen oder anderen Gesundheitsproblemen umgehen.”
Die Autoren planen deshalb zukünftige Forschungen zu sportbedingten Hirnverletzungen wie Gehirnerschütterungen. Sie wollen untersuchen, wie sich diese Fähigkeit des Gehirns auf die Verletzungen auswirken kann.
Regelmäßig abschalten und entspannen
Die Forschung zeigt einmal mehr: Eine gute Fitness hat nicht nur physische Vorteile für den Körper, sondern kann sich durchaus positiv auf den Geist auswirken.
Ein aktiver Lebensstil trägt demnach in vielerlei Hinsicht zu einem verbesserten Wohlbefinden bei.
Um das Gehirn beim “Abschalten” noch weiter zu unterstützen, sollte man sich regelmäßig Zeit nehmen, um zu meditieren, Yoga zu praktizieren oder andere Dinge zu tun, die bei der Entspannung unterstützen können.
Quellen
- Krizman, J., et al. (2019): Play Sports for a Quieter Brain: Evidence From Division I Collegiate Athletes, abgerufen am 16.12.2019 https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/1941738119892275?journalCode=spha
- Samuelson, K. (2019): Play sports for a healthier brain Even football, soccer, hockey athletes have healthier brains, abgerufen am 16.12.2019 https://news.northwestern.edu/stories/2019/12/athlete-brains-are-healthier/
Cornelia Bertram
*Der Beitrag “Entspannung: Wer regelmäßig Sport macht, kann im Alltag besser abschalten” wird veröffentlicht von FitForFun. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
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