Die Welt kennenlernen, neue Kulturen entdecken und sich austauschen – Reisen gilt seit jeher als Erweiterung des Horizontes.
Und die Deutsche haben sehr viel Spaß daran. Alljährlich rangieren sie bei den reisefreudigsten Nationen unter den Top drei, zuletzt 2018 nur hinter den USA und China.
Doch seit einiger Zeit gesellt sich zur Reiseeuphorie auch ein wenig schlechtes Gewissen. Natürlich möchte man die Welt sehen, aber gleichzeitig will man den Planeten auch für die nächsten Generationen erhalten.
Und obwohl die Wissenschaft schon seit Jahren darauf hinweist, dass wir zu viel CO2 ausstoßen, brauchte es erst die 17-jährige schwedische Aktivistin Greta Thunberg, damit die Welt nachhaltiges Handeln zum globalen Thema macht.
Erste Indizien für ein Umdenken lassen sich feststellen: Dachte 2017 nur jeder Zehnte beim Thema Reisen explizit an Umweltschutz, waren es 2019 bereits 23 Prozent.
Und auch die Tourismus-Industrie reagiert: Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, Urlaube umweltbewusst(er) zu gestalten.
1. Clever packen
Einfach nur das mitzunehmen, was man wirklich braucht, ist auf mehreren Ebenen sinnvoll. Mit kleinem Gepäck ist man viel flexibler, muss weniger schleppen und kann besser darauf aufpassen.
Zudem bedeutet mehr Gewicht auch mehr Emission. Egal ob im Auto, in der Bahn und erst recht im Flugzeug.
2. Lokalpatriotismus
Es fühlt sich herrlich vertraut an, wenn man überall auf der Welt bei der gleichen Fastfood-Kette essen kann. Aber etwas Neues auszuprobieren macht noch viel mehr Spaß.
Noch wichtiger ist dabei, dass durch regionale Produkte die ansässige Wirtschaft gefördert wird und die Einheimischen davon profitieren.
3. Auf Tierschutz achten
Warum muss es die Speedboot-Aktion sein? Auf einer geführten Tour mit dem Kajak sieht man mehr, und Flora und Fauna werden geschützt.
Elefanten-Riding oder Affenzirkus sind alles andere als eine Wohltat für die Tiere. Wanderungen sind sanfter und mit Glück sieht man die Tiere in freier Wildbahn.
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4. Besser mehr investieren
Klar sind wir immer auf der Suche nach dem billigsten Flug, aber wenn es schon die Fernreise sein soll, dann bitte immer Direktflüge buchen.
Die sind zwar meist etwas teurer, aber dafür ist man schneller am Ziel – und auch die Belastung durch Schadstoff-Emissionen nimmt in der Summe ab.
5. Leave no trace
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber wer sich in der Natur aufhält, hinterlässt nichts. Wenn keine Müllbehältnisse vorhanden sind, werden Flaschen, Papier und Co. wieder mitgenommen.
Das Gegenteil gilt für Steine, Muscheln oder andere Souvenirs aus der Natur. Die bleiben da!
6. Sorgsam unterwegs sein
Gewandert und übernachtet wird, wenn es möglich ist, auf festem Untergrund. Dazu gehören Fels, ausgetretene Pfade, Schotter, trockenes Gras oder Schnee.
Also Terrain, auf dem man so schnell keine Spuren hinterlässt bzw. wo kein nachhaltiger Schaden entstehen kann.
7. Sich Zeit nehmen
Langsames Reisen hilft, die Umwelt zu schonen. Weniger von einer zur nächsten Destination zu hetzen und so auch weniger Transportmittel zu nutzen ist viel entspannter, und der CO2-Fußabdruck fällt kleiner aus.
Zudem lernt man so die Umgebung richtig kennen.
8. Siegel checken
Nicht nur bei Gemüse und Fleisch kann man auf Umweltsiegel achten. Das TourCert-Siegel zeichnet Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung im Tourismus aus.
Das Europäische Umweltzeichen wird an Herbergen und Campingplätze mit hohem Umweltengagement vergeben.
9. Mit Köpfchen genießen
Was zu Hause gilt, ist auch auf Resien nicht verkehrt. Also einfach den To-go-Becher oder die Brotdose in den Rucksack schmeißen. Perfekt für den Kaffee beim City- Bummel oder das Sandwich zwischendurch.
Vorteil: Eine Menge an Verpackungsmüllkann kann so ganz einfach vermieden werden.
10. Weniger ist mehr
Die Armada an Handtüchern im Hotel sieht toll aus, aber all das muss nicht überstrapaziert werden. Alltägliches Wechseln ist nicht nötig.
Übrigens: Langes Duschen, nur weil man Zeit hat und es nicht selber zahlen muss, ist unnötig und verbraucht die oft knappe Ressource Trinkwasser.
Andreas Coenen
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