Maag attackiert Spahn im Bundestag wegen Rx-Boni

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn(CDU) erhält für sein Apothekenpaket Gegenwind aus den eigenen Reihen. Am heutigen Donnerstagkritisierte die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, KarinMaag, im Plenum ihren Fraktionskollegen wegen seines Vorschlags zur Boni-Regelung. Denn aus ihrer Sicht gefährden die für ausländische Versender exklusiven Rabatte die flächendeckende Arzneimittelversorgung.

Eigentlich ging es in der Bundestagssitzung am heutigenDonnerstag um die erste Beratung zum Entwurf des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG). Zur Erinnerung: Mit dem Vorhaben will das BMG die ambulante ärztliche Versorgung niederschwelliger gestalten. Einige Arzneimittel-relevante Regelungen sind auch enthalten: Beispielsweise soll der Großhandelsrabatt fixiert werden.

Doch dieCDU-Gesundheitspolitikerin Karin Maag nutzte ihren Redebeitrag im Bundestagsplenum auch dazu, dasApothekenpaket von Bundesgesundheitsminister Jens Spahnanzugreifen. Aus Sicht der CDU-Gesundheitspolitikerin verfehlen die Pläne ihres Fraktionskollegen zum Apothekenmarkt das Ziel, dieArzneimittelversorgung sicherzustellen.

Maag: Rx-Boni gefährden flächendeckende Versorgung

Maag, die als Befürworterin des Rx-Versandverbots bekanntist, monierte dabei Spahns Idee zur Boni-Regelung:„Die Diskussion über Gleichpreisigkeit kann man führen. Aber Rx-Boni, dieausschließlich ausländische Versender gewähren dürfen, tragen sicher nicht dazubei, dass eine flächendeckende Apothekenversorgung erhalten bleibt.“

Nach Spahns Vorstellungen werden die Rx-Boni derausländischen Versender auf 2,50 Euro begrenzt. DerWettbewerbsvorteil für die EU-Versender, in Deutschland überhaupt Rabatte aufverschreibungspflichtige Arzneimittel geben zu dürfen, würde somit erstmals in deutschemRecht verankert werden. Damit wäre die Gleichpreisigkeit, die inden vergangenen Wochen als Alternativforderung zum Rx-Versandverbot bei einigenApothekerkammern gefordert wurde, vom Tisch.

Bereits am vergangenen Dienstag, am Tag der erstenVorstellung von Spahns Apothekenpaket, erklärte Maag gegenüber DAZ.online, dasssie „Gesprächsbedarf“ bezüglich der Boni-Ideen habe. Doch den eigenenFraktionskollegen im Plenum während einer öffentlichen Beratung zu einemanderen Thema zu attackieren, verleiht ihrer Kritik zusätzliches Gewicht.

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