Armtraining gegen Durchblutungsstörungen in den Beinen

Menschen, die an Gefäßverengungen der Beine leiden, profitieren von einem Training am Arm-Ergometer: Durch das Ausdauertraining verbessern sich die schmerzfreie und maximale Gehstrecke sowie die Lebensqualität in ähnlichem Ausmaß wie beim konventionellen Training auf dem Laufband oder Fahrrad-Ergometer.

Die beiden Schweizer Physiotherapeuten Erik Willems und Raphael Weidmann haben für ihre Bachelorarbeit klinische Studien daraufhin analysiert, ob ein Armtraining wirksam gegen Durchblutungsstörungen in den Beinen ist. Wie sie in der Zeitschrift Physiopraxis berichten, kann ein Ausdauertraining der Arme offenbar eine sinnvolle Alternative zur üblichen Therapie auf dem Laufband oder Fahrrad-Ergometer sein.

Den Ergebnissen von vier Studien zufolge verlängerte ein Training der Arme die schmerzfreie Gehstrecke um 33 bis 83 Prozent und die maximale Gehstrecke um 29 bis 53 Prozent. Außerdem fühlten sich die Patienten insgesamt gesünder und bemerkten eine Verbesserung ihrer körperlichen Funktionsfähigkeit, Vitalität, des psychischen Wohlbefindens und weniger Schmerzen. "Diese Effekte waren genauso deutlich, zum Teil sogar deutlicher ausgeprägt, wie beim herkömmlichen Training mit Laufband und Fahrradergometer", so Willems und Weidmann.

Sie empfehlen, zweimal wöchentlich für 40 Minuten zu trainieren. Dabei wird anfangs mit etwa einem Drittel der Maximalleistung in Intervallen von zwei Minuten Aktion und zwei Minuten Pause trainiert. Später wird die Intensität gesteigert und das Verhältnis zwischen Aktion und Pause auf 5:1 erhöht.

An der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit leiden etwa 15 Prozent der über 60-Jährigen, fünf Prozent von ihnen haben Schmerzen beim Gehen oder in Ruhe. Da sich die Gehstrecke stark reduziert und Betroffene wegen ihrer Schmerzen immer wieder anhalten, wird die Erkrankung auch Schaufensterkrankheit genannt. Als Behandlung dient ein Beintraining auf dem Laufband oder Fahrrad, das die Funktion der Gefäße wiederherstellen soll. Dies wird wegen der Schmerzen von den Patienten aber oft nicht akzeptiert.

ZOU

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