Einer aktuellen Studie zufolge werden die Langzeitfolgen nach einer COVID-19-Erkrankung durch die Schwere der Erkrankung bestimmt: Wenn eine ambulante Therapie ausreicht, leiden die Patient:innen in der Folge deutlich seltener an Gedächtnisproblemen, als wenn eine Behandlung im Krankenhaus notwendig war.
Wie die DAZ 18/2021 bereits berichtete, ist der Begriff „Long COVID“ (noch) nicht einheitlich definiert. Beispielsweise ist er aber von behandlungsbedingten Schädigungen, wie dem „post-intensive care syndrome“ (PICS), abzugrenzen.
Es kann sich bei „Long COVID“ um ein Andauern der Symptome oder auch das Neuauftreten von Folgeerscheinungen drei bis vier Wochen nach dem Einsetzen der COVID-19-Akutsymptomatik handeln. Dabei können nahezu alle Organsysteme betroffen sein.
Eine im Fachblatt „JAMA“ veröffentlichte Untersuchung in den USA zeigt nun, dass ehemalige Patient:innen mit einem Corona-Klinikaufenthalt in einigen Bereichen um ein Vielfaches häufiger von kognitiven Langzeitfolgen betroffen waren als Menschen, die ambulant behandelt wurden. Sie scheinen der Studie zufolge also vermehrt nach schwereren Verläufen der Krankheit aufzutreten.
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Besonders starke Unterschiede gab es bei Wortfindungsstörungen: Diese traten bei 13 Prozent der ambulanten Patient:innen, aber bei 35 Prozent der im Krankenhaus Behandelten auf. Bei Aufmerksamkeitsproblemen waren es 5 und 15 Prozent. Das Erinnerungsvermögen war bei 12 Prozent der ambulanten und 39 Prozent der Patient:innen mit Klinikaufenthalt beeinträchtigt.
Die Studie wurde mit Daten von 740 COVID-19-Patient:innen erstellt, die bei der US-Krankenhausgruppe Mount Sinai registriert waren. 63 Prozent der Teilnehmer:innen waren Frauen. Insgesamt litten die Patient:innen am häufigsten dem Problem, sich etwas zu merken oder sich an etwas zu erinnern. Danach folgten etwa Wortfindungsstörungen oder eine generell langsamere Geschwindigkeit bei der Verarbeitung von Informationen. Die Studie erfasste keine Erkrankten ohne Kontakt zu medizinischem Personal.
Die kognitiven Langzeitfolgen von COVID-19 sind Teil einer ganzen Reihe von gesundheitlichen Beschwerden, mit denen ehemalige Corona-Patient:innen zu kämpfen haben. Über 200 Symptome sind damit assoziiert. Es gibt viele Überschneidungen zu Erkrankungen, die schlecht fassbar sind – beispielsweise zu Depressionen und psychosomatischen Krankheitsbildern. Die Übergänge sind fließend.
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