Lehr: Brauchen COVID-19-Impfungen in den Apotheken

Mit den Impfungen gegen COVID-19 geht es nicht so richtig voran. Die Impfquote stockt bei gut 60 Prozent – viel zu gering, um den kommenden Herbst gut zu überstehen, meint Professor Thorsten Lehr von der Universität des Saarlands. Um der Kampagne neuen Schwung zu verleihen, sollten aus seiner Sicht auch Apotheken Impfungen gegen COVID-19 anbieten.

In dieser Woche ruft die Bundesregierung noch einmal alle Menschen dazu auf, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen – falls noch nicht geschehen. Unter dem Motto #HierWirdGeimpft finden deutschlandweit Impfaktionen statt, bei denen alle Impfwilligen sich schnell und ohne Termin immunisieren lassen können.

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Ziel der Aktion ist es, die Impfquote hierzulande noch einmal deutlich zu steigern – denn viele Expertinnen und Experten halten den aktuellen Wert von gut 60 Prozent für deutlich zu gering, um glimpflich durch den Herbst zu kommen. Einer von ihnen ist Thorsten Lehr, Apotheker und Professor für Klinische Pharmazie an der Universität des Saarlands. Benötigt würde eine Quote von 80 bis 85 Prozent, sagte er am vergangenen Sonntag beim Westfälisch-Lippischen Apothekertag in Münster.

„Jetzt, wenn die Tage kürzer werden, verdichtet sich die Situation“, betonte der von der „Bild“-Zeitung einst als der „Kurven-Prof“ betitelte Fachmann. Seinen Modellen zufolge drohe ab Oktober ein Reproduktionswert (R-Wert) größer eins, wenn Deutschland jetzt nicht den Impf-Turbo anwirft. Zur Erinnerung: Der R-Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt. Steigt der Wert über eins, resultiert ein exponentielles Wachstum der Infiziertenzahlen.

Aktuell „laufen wir wieder in die gleiche Situation wie im Herbst 2020“, warnte Lehr. Schlimmer noch: Bezüglich der Infiziertenzahlen startet Deutschland bei einem höheren Ausgangswert als im vergangenen Jahr, gleichzeitig steigen die Zahlen ebenso schnell wie damals – und das sogar schon rund sechs Wochen früher als noch 2020.

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