Am 7. Juni wurde die bundesweite Impfpriorisierung aufgehoben – eine Impfung in Impfzentren gab es vielerorts jedoch weiterhin nur für Prio-Gruppen oder nach fester Terminvereinbarung. Das sorgte vielfach für Frust.
Das Prozedere soll nun weiter vereinfacht werden, zumindest in einigen Impfzentren. Künftig sollen sich vielerorts auch Menschen ohne Termin, Priorisierung oder längere Wartezeiten eine Spritze zum Schutz vor dem Coronavirus verabreichen lassen können. Ein Überblick über die Änderungen.
Coronavirus
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Die Impfzentren in Sachsen wollen ab diesem Freitag spontane Impfungen ohne Termin anbieten. Zunächst gilt das Angebot für den Vektorimpfstoff von Astrazeneca. Ab Mitte kommender Woche sollen dann auch die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna freigegeben werden.
Impftermine in Niedersachsen sollen künftig deutlich schneller zu bekommen sein. Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) rechnet damit, dass jeder und jede Impfwillige bereits im Juli eine Erstimpfung erhalten wird. Termine müssen nach wie vor vereinbart werden, allerdings soll sich die Wartezeit auf den Impftermin künftig deutlich auf rund eine Woche verringern. Der Hintergrund sind gestiegene Impfstofflieferungen.
Auch in Hamburg haben Impfwillige künftig deutlich bessere Chancen auf einen schnellen Termin. Die Priorisierung im zentralen Impfzentrum ist aufgehoben. Seit Montag können sich damit alle volljährigen Hamburgerinnen und Hamburger für eine Impfung anmelden. "Mehr als 900.000 Menschen, und damit rund die Hälfte der Menschen in Hamburg haben schon mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten", wird Senatorin Melanie Leonhard in einer Mitteilung zitiert. Nun sei der Zeitpunkt gekommen, zu dem sich jeder und jede um einen Impftermin bemühen sollte.
Die Impfzentren in Bayern werden die Impfpriorisierung ebenfalls aufheben, wie Ministerpräsident Markus Söder am Montag auf dem bayerischen Impfgipfel bekannt gab. "Die Impfpriorität geben wir die Woche frei, auch für die Impfzentren. Das ist auch ein Argument, um die Impfgeschwindigkeit zu erhöhen", sagte der CSU-Politiker.
Auch in zwei Impfzentren in Schleswig-Holstein dürfen Impfwillige auf kurzfristige Termine hoffen. Die Impfzentren in Husum und Niebüll (Kreis Nordfriesland) bieten künftig die Möglichkeit an, sich für Resteimpfungen mit Biontech anzumelden. Bleibt Impfstoff über – etwa weil Menschen Termine tagsüber nicht wahrgenommen haben – werden die übrigen Dosen abends verimpft.
Freie Impftermine gibt es nach Angaben der "Berliner Zeitung" zudem in den Impfzentren in Brandenburg. Gut zu wissen: Impfberechtigt sind dort grundsätzlich alle Menschen, die mindestens 18 Jahre alt sind und ihren Wohnsitz in Deutschland haben.
In Deutschland haben bislang mehr als 54,5 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. 36,5 Prozent gelten als vollständig geimpft. Es ist zu erwarten, dass sich die Impfstoffversorgung nach Monaten der Knappheit in den kommenden Wochen weiter verbessern wird. Dafür sorgen unter anderem steigende Liefermengen des US-Herstellers Moderna. Nach Prognosen des Bundesgesundheitsministeriums sollen allein von diesem Impfstoff im Juli mehr als 5,3 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen – deutlich mehr als in den Vormonaten. Biontech plant mehr als zwölf Millionen Dosen zu liefern. Bei den Vakzinen von Moderna und Biontech handelt es sich um mRNA-Impfstoffe, die den Bauplan für ein Virusprotein enthalten.
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI) / mit Informationen der DPA
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