Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) sind nach Daten des Deutschen Apothekerverbands im Februar 2021 um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Zugleich ging die für das Apothekenhonorar maßgebliche Rezeptzahl um 12,1 Prozent zurück.
Bereits im Januar verzeichnete der Deutsche Apothekerverband (DAV) bei den GKV-Rezeptzahlen ein dickes Minus von 17,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch im Februar ging die Zahl der Verordnungen um 12,1 Prozent im Vergleich zum Februar 2020 zurück. Die Ausgaben der GKV für Arzneimittel – ohne Impfstoffe – stieg demgegenüber im Februar um 9,2 Prozent (Januar: + 1,4 Prozent). Das geht aus den aktuellen DAV-Frühinformationen hervor.
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DAV-Frühinformation
Dickes Minus bei GKV-Rezepten im Januar
Für die ersten beiden Monate des Jahres 2021 ergibt sich nun ein durchschnittliches Wachstum der GKV-Arzneimittelausgaben von 5,1 Prozent. Hinter dem Ausgabenplus stecken unter anderem Arzneimittel zur Behandlung der Hämophilie. Diese hochpreisigen Präparate sind im September 2020 der Apothekenpflicht unterstellt worden und werden seitdem ausschließlich über öffentliche Apotheken abgegeben. Hintergrundanalysen zeigten, dass die Abgabeänderung etwa 2 Prozentpunkte des monatlichen Ausgabenanstiegs aller Arzneimittel ausmacht, so der DAV.
Die Zahl der eingelösten Rezepte hat sich aufgrund der coronabedingten Einschränkungen von Januar bis Februar 2021 um 14,8 Prozent verringert. Im Januar und Februar 2020 hatte die Pandemie noch nicht voll zugeschlagen – im März vergangenen Jahres startete dann ein großes Auf und Ab bei den GKV-Rezeptzahlen und Ausgaben. Die sinkenden Rezeptzahlen sind für die Apotheken besonders schmerzhaft, da vor allem die Zahl der abgegebenen Packungen für das Honorar maßgeblich ist.
Da die Preise laut DAV insgesamt weiterhin rückläufig sind, ist es also primär die Strukturkomponente, die für das Ausgabenplus verantwortlich ist.
Impfstoffausgaben wachsen um 24,6 Prozent
Die GKV-Ausgaben für Impfstoffe sind im Februar 2021 ebenfalls deutlich gestiegen: um 24,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Januar war dagegen ein Minus von 8,3 Prozent zu verzeichnen, sodass sich diese Ausgaben im 2-Monatsmittel durchschnittlich um 6,9 Prozent erhöht haben.
Die Angaben umfassen die effektiven GKV-Zahlungen an die Apotheken, also inklusive Mehrwertsteuer aber nach Abzug der gesetzlichen Hersteller- und Apothekenabschläge sowie der Patientenzuzahlungen. Nicht berücksichtigt in den Zahlen des DAV sind die Einsparungen der GKV durch Rabattverträge mit Pharmaunternehmen. Diese melden die Kassen quartalsweise, sie werden vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlicht. Für das Jahr 2020 beliefen sich die Einsparungen aus Rabattverträgen gemäß den vorläufigen Rechnungsergebnissen auf 5,0 Milliarden Euro – und lagen damit leicht über dem Vorjahresniveau.
Grundlage der Daten sind die Abrechnungsergebnisse der Apothekenrechenzentren ARZ Haan, ARZ Darmstadt, des Norddeutschen Apotheken-Rechenzentrums e.V. (NARZ), der VSA und der Rezeptabrechnungsstelle Berliner Apotheker GmbH (RBA). Diese sind hochgerechnet auf die Gesamtapothekenzahlen.
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