Bärlauch: Giftige Verwechslungsgefahr
Im Frühling ist Bärlauchzeit. Das schmackhafte Kraut ist eine wahre Bereicherung in der Küche. Zudem punktet es mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Hervorzuheben ist hier vor allem der hohe Vitamin-C-Gehalt. Wer Bärlauch selber sammelt, sollte vorsichtig sein. Denn das leckere Frühlingskraut kann leicht mit giftigen Pflanzen verwechselt werden.
Bärlauch hat derzeit Hochsaison. Die Blätter sind als milder Knoblauchersatz ein Klassiker der Frühjahrsküche. Sie sind nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund. Wer das Kraut nicht kauft, sondern selbst sammelt, sollte unbedingt darauf achten, es nicht mit gefährlichen Giftpflanzen zu verwechseln.
Blätter und Blüten sind essbar
Wenn die Temperaturen im Frühling steigen, erwacht auch der Bärlauch und schiebt seine ersten Blätter aus der Erde. Satt grün und lanzettartig geformt, wachsen sie in kleinen Büscheln ungefähr 20 Zentimeter hoch.
Später kommt dann die sternenförmige weiße Blüte hinzu, die ebenfalls nach Knoblauch riecht. Diese ist eher nichts für die Blumenvase, jedoch definitiv etwas für den Magen.
„Sowohl die Blätter, als auch die Blüten sind essbar“, erklärt Annabel Dierks, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen, in einer aktuellen Mitteilung.
Bereicherung in der Küche
Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Bereicherung in der Küche. „Besonders lecker ist frisch zubereitetes Bärlauchpesto. Oder streuen Sie den schmackhaften Frühlingsboten als Gewürz in Suppen und Soßen oder auf belegte Brote“, empfiehlt die Ernährungsexpertin.
„Vermischen Sie die kleingeschnittenen Blätter mit Butter, so bekommen Sie einen aromatischen Brotaufstrich, der sich zudem gut im Gefrierschrank hält“, so Annabel Dierks.
Gesundheitsförderliche Abbauprodukte
Für den typischen Geruch und Geschmack sind – wie auch bei Zwiebeln und Knoblauch – Schwefelverbindungen verantwortlich. Ihre Abbauprodukte sind gesundheitsförderlich.
Zudem ist Bärlauch reich an Vitamin C. Eine Portion von nur acht Gramm enthält so viel Vitamin C wie 80 Gramm Zitrone. Gesundheitlich wertvoll sind auch die enthaltenen Mineralstoffe Eisen, Schwefel, Mangan und Magnesium, erklärt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
„Möchten Sie Bärlauch haltbar machen, dann frieren Sie ihn besser ein, als ihn zu trocknen“, rät Annabel Dierks. Denn der Trocknungsvorgang zerstört das empfindliche Vitamin C und der Bärlauch verliert zudem einen Teil seines charakteristischen Aromas. „Dies passiert auch beim Kochen, geben Sie den Bärlauch deshalb immer zum Schluss hinzu“, empfiehlt die Expertin.
Nicht mit giftigen Doppelgängern verwechseln
Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass das Sammeln von wildwachsendem Bärlauch in kleinen Mengen erlaubt ist.
„Schauen Sie sich vor dem Sammeln am besten genau seine giftigen Doppelgänger an. Dazu gehören Maiglöckchen, gefleckter Aronstab und die Herbstzeitlose. Da ein Verzehr mit diesen giftigen Pflanzen tödlich enden kann, ist absolute Sicherheit beim Sammeln notwendig“, warnt Annabel Dierks.
„Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist nur der Knoblauchgeruch, der den giftigen Doppelgängern fehlt“, schreibt die BLE.
Damit die wilden Bestände auch im nächsten Jahr wachsen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher die Blätter vorsichtig abschneiden und die Zwiebeln im Boden belassen.
„Lassen Sie am besten immer einige Blätter pro Pflanze stehen, so kann der Bärlauch ausreichend Kraft tanken“, erklärt die Ernährungsexpertin.
Wie immer gilt laut der Verbraucherzentrale gründliches Waschen und Meiden von Sammeln an Hundeplätzen. Dann steht dem Genuss nichts mehr im Weg. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Quelle: Den ganzen Artikel lesen