Mit diesen Lebensmitteln Abwehrkräfte stärken
Viele Menschen nehmen regelmäßig Vitamin-C-Präparate sowie Nahrungsergänzungsmittel ein, um die Abwehrkräfte zu stärken und sich so vor Infektionskrankheiten zu schützen. Und wenn sich ein Infekt anbahnt, setzen manche auf Hausmittel wie Ingwer oder Zitronen. Dabei ist es am effektivsten, Lebensmittel dauerhaft in den täglichen Speiseplan zu integrieren, die das Immunsystem nachhaltig unterstützen, um Erkrankungen aktiv vorzubeugen.
Während der Pandemie fragen sich viele Menschen, was sie tun können, um einer möglichen Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorzubeugen. Vor allem empfohlen wird hier das Befolgen der sogenannten AHA-Regeln, um die Virenlast für unseren Körper zu verringern: Abstand halten, regelmäßiges Händewaschen und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutz sowie mehrfaches Lüften. Doch wie beeinflusst gesundes Essen unser Immunsystem nachhaltig und was kann eine ausgewogene Ernährung dem Infektionsrisiko entgegensetzen? Mit diesen Fragen hat sich Prof. Dr. Dorothea Portius von der SRH Hochschule für Gesundheit in einem aktuellen Beitrag beschäftigt.
Immunfördernde Wirkung nachgewiesen
Viele Menschen greifen zum Schutz vor Infektionskrankheiten auf Vitamin-C-Präparate sowie Nahrungsergänzungsmittel zurück, welche das Immunsystem stärken sollen. Häufig wird bei einer anbahnenden Infektion auch auf Hausmittel wie Orangen, Ingwer, Zitronen oder Hühnersuppe gesetzt. Dabei ist es am effektivsten, immunfördernde Nahrungsmittel dauerhaft in den täglichen Speiseplan zu integrieren, um Infektionskrankheiten aktiv vorzubeugen.
„Bei einigen Nahrungsmitteln konnte bereits eine immunfördernde Wirkung nachgewiesen werden. Der regelmäßige Konsum von Pilzen steht zum Beispiel im Zusammenhang, eine positive Wirkung auf Diabetes-, Adipositas- und Bluthochdruckrisiko zu haben“, erklärt Prof. Dr. Dorothea Portius, Professorin für Ernährungstherapie und -beratung in einer Mitteilung.
Pilze beinhalten ein breites Spektrum an bioaktiven Substanzen die unseren Körper und Zellfunktionen schützen. Insbesondere enthalten sie einen bestimmten Ballaststoff namens Beta-Glukan, von dem bekannt ist, dass er positive Effekte auf Stoffwechsel und Darmmileu hat. Zudem belegten neuere wissenschaftliche Studien auch deren immunmodulierende Wirkung.
Brokkoli zur Grippeabwehr
„Brokkoli hingegen enthält Substanzen, die effektiv zur Grippeabwehr beitragen. Um hier die beste Wirkung zu erreichen, sollte Brokkoli zusammen mit Senfkörnern, Radieschen, Rucola oder Kresse verzehrt werden“, so die Expertin.
Um möglichst die höchste Wirksamkeit der Sulforphane – sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem aktivieren und somit zur Immunabwehr beitragen – zu erhalten, sollte der Brokkoli gut durchgekaut werden. Das führt zur Freisetzung eines bestimmten Enzyms namens Myrosinase, welches die Vorläuferstoffe der Sulforphane in die aktive und damit wirksame Form umwandelt.
Wie alle Enzyme ist aber auch die Myrosinase hitzeempfindlich, so dass gekochter Brokkoli kaum mit Sulforaphan versorgen können.
Immunaufbauende Eigenschaften
„Fettiger Fisch und natives oder extra-virgines Olivenöl tragen ebenfalls zu einer verbesserten Immunabwehr und reduzierten Entzündungsprozessen bei“, erklärt Prof. Dr. Portius.
Wie es in dem Beitrag heißt, enthält natives Olivenöl die bioaktiven Komponenten wie Hydroxytyrosol, Oleocanthal und Ölsäure, welche immunaufbauende Eigenschaften nachgewiesen wurden.
Blutproben von Studienteilnehmenden, die sich strikt nach der Mediterranen Diät (in der viel Olivenöl zum Einsatz kommt) ernähren sollten, zeigten verbesserte Aktivierung von bestimmten Immunzellen (T-Zellen), sowie stieg die Anzahl dieser Abwehrzellen um 53 Prozent.
Aktiv gegen eine Infektion durch Viren und Bakterien
Fermentierte und probiotische Lebensmittel tragen – ebenso wie Pilze – zum Aufbau einer verbesserten Darmflora bei und haben direkte immunfördernde Effekte an bestimmten Organen wie Gehirn, Leber und Fettgewebe.
Zur weiteren Unterstützung des Immunsystems empfiehlt es sich, viel zu trinken, vor allem Wasser oder ungesüßten Tee. Aber auch tägliche Bewegung an der frischen Luft (mindestens 20 bis 30 Minuten), regelmäßiger Sport sowie ausreichend Schlaf (mindestens sieben bis acht Stunden pro Nacht) sollten in den Alltag integriert werden. Wichtig ist zudem, Maßnahmen zur Stressreduktion zu ergreifen.
Durch den Verzehr der genannten Lebensmittel sowie eine Einbettung von mehr Bewegung und Schlaf in den Alltag kann aktiv gegen eine Infektion durch Viren und Bakterien gewirkt werden. (ad)
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