Maskenpflicht: Haut durch richtige Pflege schützen
Mittlerweile ist bundesweit das Tragen einer medizinischen Maske im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen vorgeschrieben. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 einzudämmen. Durch das ständige beziehungsweise häufige Maskentragen muss auch die Gesichtshaut einiges aushalten: Es kann zu Hautreizungen, Pickeln, Hautrötungen oder auch Ekzemen kommen. Eine Expertin erklärt, wie die Haut geschützt werden kann.
Die sogenannten AHA-Regeln (Händewaschen, Abstand halten, Maske tragen) sind die wichtigsten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Doch die notwendigen Regeln haben nicht nur eine präventive Wirkung, sondern sie können auch die Haut stark belasten. Neben trockenen Händen durch häufiges Waschen muss auch die Gesichtshaut einiges aushalten. Doch durch die richtige Pflege lässt sich Hautproblemen vorbeugen.
Wichtige Maßnahme im Kampf gegen Corona
Bundesweit gilt zunächst bis Mitte Februar in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften eine Pflicht zum Tragen medizinischer Masken. Dazu zählen sogenannte OP- oder auch FFP2-Masken. Auch in anderen Bereichen wie etwa in öffentlichen Gebäuden ist das Maskentragen Pflicht.
Auf der Webseite der Bundesregierung sind die jeweiligen Regeln der einzelnen Bundesländer aufgelistet. In Bayern etwa reichen die OP-Masken nicht aus, dort gilt eine FFP2-Maskenpflicht.
Das Maskentragen ist zwar eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen die Corona-Pandemie, doch oft leidet die Gesichtshaut darunter. In einer Mitteilung des Universitätsklinikums Erlangen wird erläutert, wie man die Haut schützen kann.
FFP2-Masken-Pflicht in Bayern
In Bayern ist das Tragen einer hochwertigen Schutzmaske (FFP2 beziehungsweise deren Alternativen mit der Kennung KN95 oder N95) beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr Pflicht.
Die hochwertigen Vliesmasken schützen die Tragenden unter anderem deshalb, weil sie eng am Gesicht anliegen. Aber wie reagiert die Gesichtshaut auf das andauernde Maskentragen?
Dr. Nicola Wagner, Leiterin der Allergieambulanz der Hautklinik (Direktorin: Prof. Dr. Carola Berking) des Universitätsklinikums Erlangen und Sprecherin des Allergiezentrums, erklärt, was jetzt bei der Hautpflege besonders zu beachten ist.
Auswirkungen auf das Hautmilieu
Nicht nur das Atmen fühlt sich durch eine FFP2-Maske ein bisschen anstrengender an, auch an die Haut dringt durch das schützende Vlies und dessen hohe Filterwirkung weniger Luft als beispielsweise durch eine Alltagsmaske, eine sogenannte Community-Maske, zum Beispiel aus einlagiger Baumwolle.
Dies wirke sich laut Dr. Wagner auch auf das Hautmilieu aus: „Unter der Maske nimmt die Feuchtigkeit auf der Haut zu. Es gibt aktuelle Studien, die belegen, dass nicht nur der pH-Wert ansteigt, sondern auch die Talgsekretion. Zusätzlich werden auch die Innenseiten der Masken im Verlauf der Benutzung bakteriell besiedelt. Dadurch können sich Hautrötungen oder auch kleine Pickel bilden.“
Um hier gegenzusteuern, sollte die Gesichtshaut mit pH-neutralen Reinigungsmitteln ohne Alkohol gereinigt werden, rät die Dermatologin. „Wichtig ist, der Haut so oft wie möglich eine Maskenpause an der frischen Luft zu verschaffen.“
Das Hautmilieu unter den FFP2-Masken verändere sich zwar etwas stärker als unter einem einfachen medizinischen Mund-Nasen-Schutz, jedoch: „In den meisten Fällen entstehen für die Gesichtshaut durch die unterschiedlichen Maskenvarianten keine wesentlichen Unterschiede.“
Allergische Reaktionen der Gesichtshaut
Der Ärztin zufolge träten allergische Reaktionen der Gesichtshaut auf die eng anliegende Maske eher selten auf. „Kommt es zu Kontaktallergien, werden diese vor allem durch die Gummibänder im Bereich der Kontaktstellen an Wangen und Ohren ausgelöst“, so die Allergologin.
„Wenn sich deshalb an den Kontaktflächen der Masken oder Haltebänder anhaltende, juckende Ekzeme bilden oder diese aufgrund von anhaltendem Druck oder Scheuern entstehen, z. B. weil die Maske zu straff sitzt, ist eine medizinische Behandlung erforderlich.“
Um die schützende Filterleistung der hochwertigen Schutzmasken zu erhalten, sollten diese möglichst nur über die Gummischlaufen berührt und keinesfalls geknickt werden.
Durch intensive Gesichtspflege vorbeugen
Dermatologisch vorbelastete Personen können ihre Gesichtshaut durch die entsprechende Pflege ebenfalls vor zusätzlichen Reizungen schützen, die das vermehrte Maskentragen auslöst.
„Neurodermitiker sollten ihrem Hautbefund angepasst auf eine ausreichende Pflege mit Feuchtigkeit und gegebenenfalls – bei zu großer Trockenheit – auch auf eine leichte Rückfettung achten“, empfiehlt Dr. Wagner.
„Menschen mit einer Neigung zu Akne oder Rosacea sollten hingegen ihre Haut weiterhin ausreichend mit ‚nicht-komedogener‘ Feuchtigkeitscreme versorgen“, so die Medizinerin. (ad)
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