Klagenfurt stellt Busbetrieb ein – wegen Masern

Nach der Masernerkrankung eines Busfahrers hat die österreichische Stadt Klagenfurt den Busverkehr am Mittwoch vorübergehend eingestellt. Das sollte eine Ausbreitung der gefährlichen Infektionskrankheit unterbinden. Alle 60 Busse seien desinfiziert worden, außerdem werde der Impfstatus der insgesamt etwa 130 Busfahrerkollegen des Erkrankten überprüft, sagte ein Vertreter der Klagenfurter Stadtwerke.

Die Überprüfung könnte sich jedoch hinziehen, hieß es. Viele Busfahrer hätten keinen gültigen Impfpass parat oder könnten nicht mit Sicherheit sagen, ob sie als Kind erkrankt waren und deshalb immun sind. Am frühen Abend soll der öffentliche Nahverkehr in der 100.000-Einwohner-Stadt zumindest im Stundentakt wieder aufgenommen werden. Zum Betriebsbeginn am Donnerstag fahren die Stadtbusse nach bisherigem Kenntnisstand wieder nach Fahrplan.

95 Prozent stecken sich an

Eine Infektion mit den Masern führt zunächst zu hohem Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen, Husten und Bindehautentzündungen der Augen. Gleichzeitig tauchen auf der Mundschleimhaut der Betroffenen weiße Stellen auf, die wie Kalkspritzer aussehen. Nach ein paar Tagen entsteht zudem der typische Ausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Hautflecken, die oft zuerst hinter den Ohren und im Gesicht auftreten und sich anschließend über den ganzen Körper ausbreiten können. Nach etwa fünf Tagen bilden sich die Beschwerden meist wieder zurück.

Masern zählen zu den ansteckendsten Erregern überhaupt. Kommt ein Infizierter mit einem Menschen in Kontakt, der nicht durch eine Impfung oder frühere Erkrankung geschützt ist, erkrankt dieser mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent.

Ein Großteil der Menschen übersteht eine Maserninfektion gut, die Erkrankung kann aber auch lebensbedrohliche Folgen wie eine Hirnhautentzündung haben. Das Risiko von Komplikationen ist bei Säuglingen und Kindern im ersten Lebensjahr sowie bei Erwachsenen über 20 Jahren besonders hoch.

Für einen vollständigen Schutz gegen Masern sind zwei Impfdosen notwendig. Da nach der Einführung der Impfung 1970 viele Kinder nur einmal geimpft wurden, sind manche Erwachsene trotz Impfung nur unzureichend geschützt. Um das auszuschließen, lohnt sich ein Blick in den Impfpass. In Deutschland haben sich in diesem Jahr 236 Menschen mit Masern infiziert (Stand Mitte März).

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