Blinddarm-OP senkt das Risiko für Parkinson

Forscher haben im Wurmfortsatz des Blinddarms ein Protein gefunden, das mit Parkinson im Zusammenhang steht. Personen, denen der Wurmfortsatz früh entfernt wird, haben demnach möglicherweise ein geringeres Risiko, an Parkinson zu erkranken.

Das Forscherteam fand im Wurmfortsatz des Blinddarms ein bestimmtes Eiweiß in verklumpter Form, das alpha-Synuclein. Bisher wurde angenommen, dass es in dieser Weise nur im Gehirn von Menschen mit Parkinson vorkommt. "Es scheint, dass diese Aggregate – obwohl sie im Gehirn toxisch sind – im Wurmfortsatz ganz normal sind", sagt Viviane Labri, Assistenzprofessorin am Van Andel Research Institute (VARI) in Michigan, USA, und leitende Autorin der Studie. Obwohl der Wurmfortsatz weithin als unnötig betrachtet werde, spiele er offenbar doch eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem und – wie die Arbeit jetzt zeigt – bei der Parkinson-Krankheit.

Die amerikanischen Wissenschaftler arbeiteten mit Forschern der Universität Lund in Schweden zusammen, um aus schwedischen Datenregistern Zusammenhänge zwischen Blinddarmoperationen und dem Ausbrechen der Parkinson-Erkrankung zu untersuchen. Dabei stellten sie fest, dass eine frühe Entfernung des Wurmfortsatzes das Risiko für Parkinson um bis zu 25 Prozent senkte. Zudem scheint dies den Ausbruch um durchschnittlich 3,6 Jahre zu verzögern. Von den Erkenntnissen werden die ca. 10 Prozent Betroffenen mit genetisch bedingter Parkinson-Erkrankung jedoch nicht profitieren, denn bei ihnen ließen sich keine Effekte durch eine Blinddarm-Operation nachweisen. Auch wenn die Krankheit bereits ausgebrochen war, hatte eine Entfernung keine Auswirkungen mehr auf den weiteren Verlauf der Parkinson-Erkrankung. Welche Faktoren bewirken, dass alpha-Synuclein aus dem Blinddarm zum Ausbruch von Parkinson führt, wird nun weiter erforscht.

ZOU

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