Studie: Gehirne von Frauen sollen vier Jahre jünger sein als die von Männern

Sind Frauen-Gehirne besser vor einem kognitiven Abbau geschützt?

Mediziner fanden jetzt bei einer Untersuchung des Alters von Gehirnen anhand des Metabolismus heraus, dass die Gehirne von Frauen fast vier Jahre jünger sind, verglichen mit den Gehirnen von Männern im gleichen Alter. Aber was führt dazu, dass die Gehirne von Frauen im fortgeschrittenen Lebensalter jünger bleiben und noch besser funktionieren als das Gehirn von gleich alten Männern?

Die Wissenschaftler der Washington University in St. Louis stellten fest, dass Gehirne von Frauen metabolisch jünger sind, als es bei gleich alten Männern der Fall ist. Die Experten publizierten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS).

Frauen sind im hohen Alter häufig geistig gesünder

Wenn Frauen metabolisch um Jahre jünger sind, verglichen mit Männern, könnte dies helfen zu erklären, warum Frauen im späteren Leben häufig geistig fitter sind, so die Experten. Der bei der Untersuchung festgestellte Unterschied von stattlichen 3,8 Jahren zeige sich bereits im frühen Erwachsenenalter und reiche dann weiter bis ins hohe Alter. Es war bereits bekannt, dass alle Gehirne mit zunehmendem Alter kleiner werden und die Gehirne von Männern tendenziell schneller schrumpfen. Die Studie legt nahe, dass Veränderungen bei der Verwendung von Energie durch das Gehirn im Laufe des Lebens bei Frauen langsamer voranschreiten als bei Männern.

Gehirnscans von über 200 Probanden wurden ausgewertet

Das Forschungsteam aus den USA untersuchte für die Studie sogenannte PET-Gehirnscanbilder von 205 Männern und Frauen im Alter von 20 bis 82 Jahren. Bei den Scans wurde der Fluss von Sauerstoff und Glukosezucker gemessen, den das Gehirn in großen Mengen für Energie verbraucht. Dieses Nutzungsmuster ändert sich jedoch mit dem Alter, erklären die Mediziner. Es ist nicht so, dass Männergehirne schneller altern. Bei Männern ist das Gehirn beim Eintritt in das Erwachsenenalter einfach bereits drei Jahre älter, verglichen mit gleich alten Frauen. Dieser Altersunterschied des Gehirns bleibe dann das gesamte weitere Leben bestehen, fügt der Studienautor Dr. Manu Goyal von der School of Medicine der Washington University in St. Louis hinzu.

Führt ein jüngeres Gehirn zu weniger kognitiven Problemen?

Die Bedeutung dieses Altersunterschieds ist den Wissenschaftlern noch unbekannt. Frauen könnten im späteren Leben nicht so stark kognitiv abbauen, weil ihr Gehirn einfach noch jünger ist, verglichen mit gleich alten Männern, fügt der Dr. Goyal hinzu. Es wird derzeit eine Studie durchgeführt, welche die Vermutung bestätigen soll. Eine Gruppe von Erwachsenen steht bereits unter medizinischer Überwachung und so soll festgestellt werden, ob Menschen mit einem jüngeren Gehirn im Laufe des Lebens weniger wahrscheinlich kognitive Probleme entwickeln. (as)

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