Studie behauptet: Tattoos können vor Erkältung schützen – als Beweis dient ein Experiment

Ja, wir kennen sie, die guten Hausmittelchen. Wer gerade jetzt wieder einmal darüber nachdenkt, sich doch noch schnell eine Grippeimpfung verpassen zu lassen, sollte die Spritze eher gegen die Tattoonadel austauschen. Vitamin C war nämlich gestern, jetzt kommt Vitamin T! Wir konnten es auch nicht glauben, aber es gibt tatsächlich eine Studie, die besagt, dass Tattoos vor Erkältungen schützen könnten.

Tattoos stärken die Abwehr

Falls euch in Zukunft mal wieder jemand dumm kommt wegen eurer Tattoos oder Oma die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, weil ihr euch schon wieder unter die Nadel legen wollt, habt ihr jetzt ein schlagkräftiges Argument: Dr. Christopher Lynn von der University of Alabama behauptet nämlich, dass Tattoos vor Erkältungen schützen können.

In seiner Studie, die im März 2016 im “American Journal of Human Biology” veröffentlicht wurde, schreibt Lynn, dass Tätowierungen das Immunsystem stärken würden. Dabei ist es allerdings so, dass das erste Tattoo, wenn man es als mittelstarke Infektion betrachtet, jedoch eher eine Herausforderung für den Körper darstellt und sogar dazu führen kann, dass man schneller krank wird. Je öfter man sich allerdings unter die Nadel legt, desto mehr gewöhnt sich auch das Immunsystem daran.

Nach der Stressreaktion stellt der Körper irgendwann wieder sein gewohntes Gleichgewicht her. Wenn man aber ständig damit fortfährt, den Körper wiederholt zu stressen anstatt immer wieder auf den gleichen Ruhepunkt zurückzukehren, passt er sich den Umständen an und wird automatisch kräftiger.

So Lynn. Vergleichbar sei das mit Trainingsanfängen im Fitnessstudio. Auch hier gewöhnen sich die Muskeln von Zeit zu Zeit an die Beanspruchung. Oder eben auch nicht, wenn man nach Wochen immer wieder von vorne anfängt.

Je mehr, desto besser

Um das aber auch belegen zu können, arbeiteten Lynn und seine Kollegen mit Freiwilligen aus dem Tattoo-Business der naheliegenden Ortschaften zusammen. Sie mussten angeben, wie viele Tattoos sie haben und wie lange das Tätowieren dauerte. Außerdem mussten sie jeweils vor und nach dem Stechen eine Speichelprobe abgeben. Anhand dieser wurde dann der Immunoglobin A-Gehalt gemessen. Ein bedeutender Antikörper im Kampf gegen Krankheitserreger, unter anderem eben auch bei Erkältungen.

Das Ergebnis: Bei denjenigen, die zum ersten Mal ein Tattoo bekamen, sank der Immunoglobin A-Level logischerweise erst einmal in den Keller. Je mehr Tätowierungen allerdings vorhanden waren, desto weniger stark sank auch der Immunoglobin-Spiegel. Daraus ließe sich also die Schlussfolgerung ziehen, dass das Tätowieren die Abwehrkräfte stärkt, da der Körper inzwischen daran gewöhnt ist, gegen starke Infektionen anzukämpfen. Und das könnte im Umkehrschluss auch im Kampf gegen Erkältungen nützlich sein.

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