Schweizer Apotheker protestieren gegen Sparmaßnahmen

DieSchweizer Apotheker sind dem Beispiel ihrer deutschen Kollegen gefolgt und ebenfallsauf die Barrikaden beziehungsweise auf die Straße gegangen. Dazu aufgerufenhatte der Apothekerverband pharmaSuisse. Mit einer Petition an den Bundesratwollen sie auf ihre prekäre wirtschaftliche Situation aufmerksam machen.

Amgestrigen Montag haben die Schweizer Apotheker auf dem Bundesplatz in Bern dieAufmerksamkeit mit einer spektakulären Aktion auf sich gezogen. Um dieMittagszeit wurde dort ein vier mal vier Meter großes Apothekenkreuz errichtet,plakativ mit dem Leistungsspektrum der Vor-Ort-Apotheken besprüht und dannwieder eingeholt und in einen Abfallcontainer entsorgt. „Und wer kümmerst sichmorgen um Ihre Gesundheit?“, fragten sie die Passanten. Nach der „Entsorgungdes Apothekenkreuzes“ informierte pharmaSuisse-Präsident Fabian Vaucher perMikrofon über den Abbau bei der Grundversorgung und alternative, zukunftsfähigeLösungen. Auch Pharma-Assistenten und Studierende kamen zu Wort. Danach gab esMöglichkeiten zur Diskussion.

Unterschriftenaktionfür Petition an den Bundesrat

Mitdem Event wurde eine Petition mit dem Titel „Auch morgen medizinisch gutumsorgt“ lanciert. Im April undMai 2019 wollen Apotheken-Teams vereint Unterschriften dafür sammeln. Am 7. Maisoll ein nationaler Sammeltag stattfinden. Die Petition soll den Bundesrat anseine verfassungsrechtliche Verpflichtung erinnern, für eine medizinischeGrundversorgung zu sorgen, die einfach zugänglich, von hoher Qualität ist undauf dem Miteinander von Apothekern, Hausärzten und Pflege beruht. Alle in derSchweiz lebenden Personen können die Unterschrift leisten. Insgesamt sollen 200.000Unterstützer zusammenkommen. 

Worumgeht es den Apothekern?

Ineiner Medienmitteilung verweistpharmaSuisse auf eine „Vielzahl von unkoordinierten Abbaumaßnahmen“, die derBundesrat plane und die die medizinische Grundversorgung von Frau und HerrnSchweizer bedrohten. Die Petition richtet sich vor allem gegen die letztenzwei Initiativen, die der Bundesrat Mitte September 2018 zur Diskussiongestellt hat: die Reduktion des Vertriebsanteils sowie die Einführung einesReferenzpreissystems für Generika. 

Mehr zum Thema

Entwurffür Gesetzesänderung vorgelegt

Referenzpreissystem in der Schweiz: Jetzt wird es ernst

Weiteresollen im Verlauf des Jahres 2019 folgen. Zum wiederholten Mal setze der Bundesrat denRotstift bei Apotheken, Hausärzten oder der Pflege an, so die heftige Kritikder Apotheker. Schon in den vergangenen Jahren seien zahlreiche Einschnitte umgesetztund bereits mehrere hundert Millionen Franken eingespart worden. Rund 20Prozent der Apotheken befänden sich aufgrund ihres geringen Ertrags schon heutein einer wirtschaftlich schwierigen Lage. Hierzu verweist derApothekerverband auf die Rollende Kostenstudie in der Apotheke (RoKA 2017) derKOF Konjunkturforschungsstelle für das Geschäftsjahr 2016.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen