Leberfreundliche Weihnachten – Bewusst genießen an den Feiertagen

Bewusstes Genießen: So kommen Sie gesund durch die Weihnachtszeit

Süßigkeiten, Glühwein, Punsch, Festtagsbraten: In der Advents- und Weihnachtszeit wird oft ausgiebig geschlemmt. Die Leckereien sorgen meist nicht nur dafür, dass man über die Feiertage zunimmt, sondern belasten auch die Leber. Gesundheitsexperten geben daher einige Tipps zum bewussten Genießen an Weihnachten.

Immer mehr Fettlebererkrankungen

Gesundheitsexperten zufolge leidet mehr als ein Drittel der Deutschen an einer Fettleber. Die alkoholbedingte Fettleber entsteht durch übermäßigen Alkoholkonsum. Die nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) hingegen tritt meist bei Menschen auf, die sich viel zu wenig bewegen, an starkem Übergewicht leiden oder sich falsch ernähren. Laut der Deutschen Leberstiftung ist die Zahl der Patienten mit einer NAFLD dramatisch angestiegen: Jeder vierte Bundesbürger über 40 ist demnach bereits betroffen und auch bei vielen Kindern ist das lebenswichtige Organ immer häufiger krankhaft verändert. Vor allem in den Weihnachtszeit wird die Leber oft sehr beansprucht. Die Deutsche Leberstiftung gibt daher Tipps für „leberfröhliche“ Weihnachten.

In Adventskalendern stecken oft enorme Mengen an Kalorien

Zwar muss man in der Weihnachtszeit nicht zwangsläufig zunehmen, doch dazu braucht es viel Disziplin.

Die weihnachtlichen Leckereien werden nicht nur schon Monate vor dem Fest verkauft, sondern fallen auch immer größer aus.

So weist die Deutsche Leberstiftung in einer Mitteilung auf das Beispiel Adventskalender hin.

Der klassische Schokoladen-Adventskalender mit 80 Gramm Inhalt ist demnach ein Auslaufmodell. Der Trend bei Adventskalendern heißt: größer, voller, teurer.

Immer häufiger warten hinter den 24 Türchen kalorienstarke Schokoriegel, Hohlfiguren oder Dosen-Chips.

Nicht nur für Kinder gibt es jeden Tag eine nahrhafte Überraschung: Kalender für Erwachsene sind mit Bier, Schnaps oder auch Wurst bestückt. Und die „Kalorien-Kalender“ sind nur der tägliche Auftakt zum weihnachtlichen Schlemmer-Finale.

Bewusster Genuss in der Advents- und Weihnachtszeit

Mit dem Hinweis auf den Anstieg von nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen (NAFLD) bei Erwachsenen und Kindern rät die Deutsche Leberstiftung zum bewussten Genuss in der Advents- und Weihnachtszeit, bei dem auch die Leber „fröhlich“ bleibt.

„Die alarmierenden Zahlen bei der Erkrankung nicht-alkoholische Fettleberhepatitis zeigen, dass offensichtlich Aufklärungsbedarf besteht“, sagte Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.

„Speziell in den Wochen vor Weihnachten und an den Festtagen kombinieren viele Erwachsene und Kinder ein überreiches, ungesundes Nahrungsangebot mit wenig körperlicher Bewegung“, so der Experte.

„Diese Kombination kann über einen längeren Zeitraum zu dem sogenannten metabolischen Syndrom führen, einer Kombination verschiedenster risikobehafteter Aspekte wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes, die auch auf die Leber einen sehr negativen Effekt haben.“

Bewegungsmangel und falsche Ernährung

„Selbstverständlich ist nicht der gelegentliche Verzehr eines Dominosteins oder eines Lebkuchens ursächlich für eine Erkrankung“, sagte Manns.

„Es ist der westliche bewegungsarme Lebensstil mit falscher Ernährung, nach dem viele Menschen ganzjährig den Alltag ausrichten. Durch vermehrte Fettablagerung in den Leberzellen kann eine Fettleber entstehen, die sich entzünden kann“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende.

„Aus der chronischen Leberentzündung kann sich eine Leberfibrose entwickeln, die eine Leberzirrhose und Leberzellkrebs zur Folge haben kann.“

Allerdings bemerken viele Menschen lange nichts von ihrer krankhaften Leber. Denn das Organ leidet stumm und erst wenn die Leber stark vergrößert ist, kommt es zu Symptomen wie Druckgefühl im Oberbauch, Müdigkeit und Appetitlosigkeit.

Damit eine geschädigte Leber noch in einem frühen Stadium der Erkrankung entdeckt und durch einen veränderten Lebensstil geheilt werden kann, ist der Test der Leber-Blutwerte wichtig. Dieser gehört in der Regel nicht zu den Routine-Untersuchungen.

Speziell übergewichtige Menschen und Patienten mit einem Diabetes mellitus sollten beim Arztbesuch eine mögliche Lebererkrankung thematisieren und abklären.

Ausgedehnte Spaziergänge mit der Familie

Die Deutsche Leberstiftung weist Konsumenten darauf hin, bezüglich des Zucker-, Salz- und Fettgehalts beim Einkauf auf die „Zutaten-Listen“ und „Nährwertangaben“ zu achten.

Für die Advents- und Weihnachtszeit rät Professor Manns: „Bei fettigen Speisen wie Gänsebraten unbedingt Maß halten, kleine Portionen langsam und bewusst genießen.“

Und weiter: „Als Vorspeisen sind leichte Suppen und frische Salate empfehlenswert. Und zwischen den Mahlzeiten unbedingt bewegen – am besten an der frischen Luft“, so der Experte.

„Gerade die Zeit mit der Familie oder Freunden an Weihnachten kann man wunderbar für gemeinsame Aktivitäten wie beispielsweise einen ausgedehnten Spaziergang nutzen.“

Und auch an anderer Stelle kann Weihnachten „leberfröhlich“ werden: So kann man den bunten Teller mit Mandarinen, Walnüssen und Mandeln anstelle mit Schokolade und Marzipan bestücken. Und Stollen oder Lebkuchen in klein geschnittenen Stücken anbieten.

Allerdings gilt diese Empfehlung auch für die Zeit nach Weihnachten, wie Professor Manns betont: „Das ganze Jahr über ist eine maßvolle Ernährung in Kombination mit Bewegung wichtig, um die Leber und den gesamten Körper gesund zu halten.“ (ad)

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