So ermitteln Sie ihren optimalen Kalorienverbrauch

In der Theorie ist die Sache mit dem Abnehmen so simpel wie das kleine Einmaleins: Man muss nur mehr Energie verbrauchen als zu sich führen, schon nimmt man ab.

In der Praxis, diese Erfahrung hat vermutlich jeder Abnehmwillige schon einmal gemacht, ist es dann aber doch alles andere als einfach. Schließlich ist der Mensch keine Maschine. Die Erbanlagen, die Gesundheit, die Psyche, die Lebensweise – all das steht dem einfachen Modell einer Soll-Haben-Energiebilanz im Wege.

Und doch kann es nicht schaden, seinen Energiebedarf zu kennen. Zumindest über den Daumen gepeilt. Denn wer weiß, wie viele Kalorien sein Körper in etwa an einem normalen Tag verbraucht, entwickelt mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie viel er über den Tag verteilt essen kann – ohne dass sich an seinem Gewicht groß etwas ändert. Dafür muss man nicht zum Erbsenzähler werden: Hin und wieder ein Blick auf die Kalorienangabe der Müslipackung oder des Schokoriegel genügt, um eine grobe Energiebilanz aufstellen zu können.

Mit Hilfe des Rechners können Sie abschätzen, wie viele Kalorien – genaugenommen sind es Kilokalorien (kcal) – Ihr Körper an einem normalen Tag umsetzt.

In die Berechnung des sogenannten Gesamtenergieumsatzes fließen zwei Parameter ein: Der Grundumsatz und ein Faktor, der den Grad der körperlichen Aktivität angibt.

Als Grundumsatz versteht man jene Energiemenge, die der Körper im Ruhezustand benötigt und mit der der Körper seine Funktionen am Laufen hält. Der Grundumsatz wird mit Hilfe einer Formel berechnet, in die Alter, Größe, Gewicht und Geschlecht einfließen. Zwei Mediziner haben sie bereits vor gut 90 Jahren entwickelt. Der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) zufolge ist sie aber noch immer eine der gebräuchlichsten Berechnungsmethoden und liefert einen zuverlässigen Schätzwert.

Auf die körperliche Aktivität kommt es an

Wer es mit Kalorienzählen ganz genau nehmen möchte, muss seinen Grundumsatz von einem Facharzt messen lassen. Das geschieht am häufigsten mit Hilfe der sogenannten indirekten Kalorimetrie, bei der man die freiwerdende Wärmemenge des Körpers über die Konzentration von Sauerstoff und Kohlendioxid in der ausgeatmeten Luft des Patienten ermittelt.

Der Faktor der körperlichen Aktivität ergibt sich aus den beruflichen Tätigkeiten eines Menschen und wird PAL genannt (englisch “physical activity level”). So müssen Personen, die überwiegend einer sitzenden Tätigkeit nachgehen, ihren Grundumsatz mit einem niedrigeren PAL-Wert multiplizieren als etwa ein Landwirt. Allerdings folgt die Einteilung der PAL-Kategorien nur einem groben Muster. Schließlich ist auch die Art der täglichen körperlichen Betätigung von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Die Berechnung des täglichen Kalorienbedarfs liefert also nur einen ungefähren Schätzwert, der laut der DGEM-Leitlinie über Energieumsatz und Energiezufuhr um plus/minus 20 Prozent vom tatsächlichen Energieverbrauch abweichen kann.

Wer dauerhaft abnehmen möchte, sollte sich ohnehin nicht darauf versteifen, täglich eine Kalorienbilanz zu ziehen. Stattdessen sollte man lernen, wieder auf das eigene Körper- und Hungergefühl zu hören. Und: Wer zu schnell abnimmt, läuft Gefahr, sich in den gefürchteten Jojo-Effekt hineinzumanövrieren. Man sollte seine Ernährung lieber langsam umstellen. Sprechen Sie dazu mit einem Arzt oder Ernährungsberater.

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